Der König der Löwen 2 – Simbas Königreich

The Lion King II – Simba’s Pride

Zeichentrick, USA 1998, 81 Min., ohne Alters­beschränkung

Bild: © Disney

Kritik

„Der König der Löwen 2 – Simbas Königreich“ – die erste Fortsetzung eines der besten Zeichentrickfilme aller Zeiten – mit einer ähnlichen Geschichte und ohrwurmtauglichen Songs ...

Inmitten von Afrika wird ein kleines Löwenmädchen geboren – ihr Name ist Kiara und sie ist die Tochter von Simba, dem König des „Geweihten Landes“. Bei einer ihrer Entdeckungsreisen lernt sie Kovu kennen, der von Scar als dessen Nachfolger auserkoren wurde.

Also müssen die beiden fortan getrennte Wege gehen – Kiara lernt, wie man eine gute Königin ist und Kovu lernt, wie er am besten Simba tötet. Irgendwann beginnen Kovu und seine Mutter Zira ihren bösen Plan umzusetzen – sie legen ein Feuer und Kovu soll Kiara retten, um so Simbas Vertrauen zu erlangen.

Der Plan geht auf – Kovu wird Teil von Simbas Rudel, doch dann verliebt er sich in Kiara und beschließt, Simba nun doch nicht zu töten. Als Kovu und Simba jedoch in einen Hinterhalt geraten glaubt Simba an Hochverrat und verbannt Kovu – doch die Liebe zwischen Kiara und Kovu ist stärker und so freunden sich die verfeindeten Rudel langsam an ...

Auf den ersten Blick erscheinen einem viele Szenen bekannt – die Eröffnungsszene, bei der Kiara den Savannentieren vorgestellt wird, die Jagdszenen, die Liebesszenen und so weiter. Doch beim zweiten Hinsehen erkennt man, dass es sich um einen eigenständigen Film und um eine selbständige Geschichte handelt.

Es geht zunächst um zwei Kinder, die nicht miteinander spielen dürfen – wieso bleibt ihnen vorerst unklar. Später geht es um zwei junge Erwachsene, die ihren Platz in der Welt suchen und ihren eigenen Weg gehen wollen – ohne durch Vorgaben der Eltern gebunden zu sein. Es ist eine Story, die einerseits spannend, witzig und interessant ist und andererseits auch viel Stoff zum Nachdenken gibt.

Natürlich gibt es zahlreiche Ähnlichkeiten zum ersten Teil. Beispielsweise die zahlreichen Regeln, die die Kinder lernen sollen, der Drang nach Freiheit, die Kinder sehen sich erst als Erwachsene wieder und verlieben sich, die sprechenden Wolken und viele mehr. Doch das ist nicht weiter störend – ganz im Gegenteil: Für Kenner des ersten Films sind diese Anspielungen als netter „Running Gag“ durchaus unterhaltend.

Was natürlich nicht fehlen darf, sind tolle Songs – man hat auch in „Der König der Löwen 2“ wieder auf ohrwurmtaugliche Musik mit leicht einprägsamen Texten gesetzt, wodurch die Handlung unterstrichen werden soll. Die Songs nehmen – ähnlich wie Timon und Pumbaa – kurzzeitig die Spannung und machen aus dem sonst eigentlich ernsten Themen ein kleines Erlebnis.

Beim visuellen Stil ist man von „Der König der Löwen“ Teil 1 kaum abgerückt. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und wurden am Computer koloriert. Landschaften und Hintergründe wurden eindrucksvoll gezeichnet und in Szene gesetzt. Der gesamte Film ist farbenfroh und selbst in den düstersten Szenen nicht zu dunkel gestaltet.

Alles in allem ist „Der König der Löwen 2 – Simbas Königreich“ ein gut gemachter Zeichentrickfilm für die ganze Familie, der neben einer interessanten Story auch Songs zum Mitsingen und liebevoll dargestellte Figuren bietet.

Als witziges Extra zeigen Timon und Pumbaa in ihrer „Insectapedia“ die allerschmackhaftesten und nährstoffreichsten Insekten. Na dann – Mahlzeit!