Bild: © 20th Century Fox Home Entertainment
Kritik
„Horton hört ein Hu!“ ist ein fantastischer, lustiger und zugleich lehrreicher Film – nicht nur für Kinder, sondern für die ganze Familie!
Der dicke und etwas schusselige Elefant Horton hört die Hus – die Bewohner eines Staubkorns – und versucht fortan, eben dieses Schaubkorn zu retten – denn in der großen weiten Welt lauern viele Gefahren ...
Beispielsweise das intolerante und arrogante Känguru, der hinterlistige Bussard Vlad oder eine ganze Affen-Armee. Doch Horton lässt sich nicht von seinem Weg ablenken, denn „Ein Mensch ist ein Mensch, wie klein er auch sei!“ und das ist auch die zentrale Aussage des Films.
„Horton hört ein Hu!“ ist bereits das dritte Kinderbuch von „Dr. Seuss“, welches – nach „Der Grinch“ und „Ein Kater macht Theater“ – verfilmt wurde. Jedoch ist „Horton hört ein Hu!“ der erste, der komplett am Computer entstand.
Produziert wurde der Film von den Machern von „Ice Age“, dem beliebtesten Animationsfilm aller Zeiten. Mit vielen Anspielungen und Gags ist „Horton hört ein Hu!“ einerseits für Jung und Alt lustig, andererseits auch modern – und das, ohne die wichtige Botschaft und die Kernaussage des Filmes zu vernachlässigen.
Autor und Zeichner der Buchvorlage „Dr. Seuss“, der mit richtigem Namen Theodor Seuss Geisel hieß, wurde am 2. März 1904 in Springfield (Massachusetts) geboren und starb am 24. September 1991 La Jolla (Kalifornien). Nach ihm wurde die Bibliothek der University of California, San Diego benannt.
„Dr. Seuss“ erschuf einen lebensfrohen und witzigen Elefanten, der die Bewohner von Huheim – einer Stadt, die auf ein Staubkorn passt, welche von den Hus bevölkert wird – hören kann. Doch der Dickhäuter – liebevoll gesprochen von Christoph Maria Herbst – stößt bei seinen Dschungel-Mitbewohnern auf taube Ohren. Denn die anderen Tiere können die Hus, welche ja winzig sein müssen, absolut nicht wahrnehmen.
Aber das Staubkorn, welches auf einem Klee hängen geblieben ist, mitsamt unsichtbarer Stadt und deren Einwohner, ist in Gefahr. Denn jeder Windstoß könnte es fortwehen, und Huheim wäre dann dem Untergang geweiht. Das kann der weltoffene horton natürlich nicht zulassen. Und so möchte er die Blume inklusive Staubkorn auf einen Berg bringen, wo es sicher ist.
Doch alle anderen Dschungelbewohner – angeführt von einer konservativen, dominanten Kängurudame – sind davon überzeugt, dass etwas, das man nicht sehen kann, nicht existiere. Doch der sympathische Dickhäuter Horton lässt sich davon nicht einschüchtern und verfolgt zielstrebig seine Mission. Zeitgleich leidet auch der Bürgermeister von Huheim, Ned McDodd – Vater von 96 Töchtern und einem Sohn –, unter ähnlicher Ignoranz. Denn er ist überzeugt davon, dass Huheim in großer Gefahr ist – niemand möchte ihm jedoch glauben, mit Ausnahme seines einzigen Sohnes JoJo. Ob Huheim gerettet werden kann?
Der Film ist unverkennbar eine Reise in die fantastische Welt der Kinder. Er ermutigt sie, an sich selbst und an die eigene Fantasie zu glauben und sich nicht vom eigenen Weg ablenken zu lassen. Herausragend im Vergleich zu vielen anderen Kinderfilmen ist der didaktische Ansatz, mit dem die Geschichte umgesetzt wurde. Die wichtigsten Aussagen von „Horton hört ein Hu!“ werden nicht direkt und frontal – quasi mit ausgestrecktem Zeigefinger – gebracht, sondern mit viel Witz, Spannung, Ironie und großer Liebe zum Detail inszeniert.
Passt man genau auf, bemerkt man die zahlreichen witzigen Anspielungen und Zitate, die im Film immer wieder vorkommen. Ein Grund, warum „Horton hört ein Hu!“ auch für Teenager und Erwachsene durchaus sehenswert ist.
Umgesetzt wurde der Film von den Filmemachern, die auch „Ice Age“ inszenierten. Das merkt man auch am grafischen Stil, der, wie schon im Eiszeit-Abenteuer, atemberaubend ist. Moderne Computer-Animationen und die Liebe zum Detail lassen einerseits das charmante Feeling der Buchvorlage zu, andererseits wirken die Szenen auch zeitlos, aber aufwendig.
Der Film ist wohl durchdacht, fast jeder Witz ist eine Pointe und die zentrale Botschaft kann und wird auf einfache, zugleich aber witzige und elegante Weise den Zuschauern näher gebracht. Und das, über den ganzen Film wohl dosiert und passend auf die Spannung jeder Szene angepasst ...