Percy Jackson – Diebe im Olymp

Percy Jackson & the Olympians: The Lightning Thief

Fantasy-Abenteuer, USA/CDN 2010, 118 Min., ab 10 Jahren

Bild: © 20th Century Fox

Kritik

„Percy Jackson – Diebe im Olymp“ ist ein actionreicher, fantasievoller und zugleich spannender Film, bei dem man auch noch etwas über das Antike Griechenland und die damalige Religion lernen kann.

Dass Zeus – der oberste Gott im antiken Griechenland – gerne mal mit seinem Herrscherblitz herum schwingt und angibt, wie toll er nicht ist, weiß jedes Kind aus dem Geschichtsunterricht. Dumm nur, dass dem lieben Zeus sein Blitz nun gestohlen wurde – und er den Dieb nicht finden kann. Sofort verdächtig er seinen Bruder Poseidon, besser gesagt, dessen Sohn Perseus „Percy“ Jackson.

Percy ahnt nichts von dieser Verdächtigung – schließlich lebt er als ganz normaler Junge in New York – bis zu einer mysteriösen Begegnung mit einer Furie in einem Museum über die Antike Griechische und Römische Geschichte. Sofort muss er in Sicherheit gebracht werden. Diese Sicherheit soll ihm das „Camp Half Blood“ (Halbgott-Camp) geben, doch er büxt aus und macht sich auf in eine abenteuerliche Reise quer durch die USA, nur um zu beweisen, dass er unschuldig ist und um seine geliebte Mutter zu retten, die von Hades (auch Pluton genannt) in die gleichnamige Unterwelt entführt wurde ...

Geschichte lernen ist fad? Jetzt nicht mehr: Im Roman und im gleichnamigen Film „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ stecken jede Menge Wissen und Geschichten der antiken griechischen Mythologie. Zugegeben, im Film ist das Wissen nicht ganz vollständig, auch haben sich ein paar kleine Fehler eingeschlichen, doch das Bonuslexikon auf der DVD und auf der Blu-Ray machen das wieder wett. Nur wer sich wirklich sehr gut auskennt, wird merken, dass es kleine Unstimmigkeiten mit den historischen Fakten gibt:

Beispielsweise spielen die Götterschwestern Hera, Hestia und Demeter nur eine sehr untergeordnete Rolle; außerdem wurde Medusa im Film zum Einzelkind, denn ihre beiden Schwestern Stheno und Euryale werden nur im Bonuslexikon erwähnt und „Herkules“ heißt auf Griechisch eigentlich „Herakles“.

Im Großen und Ganzen stimmen aber die Fakten: Perseus hat schon in Griechenland Medusa enthauptet, Percy tat es ihm jetzt gleich; wenn man der Hydra einen Kopf anschlägt, wachsen zwei nach und die „Lotusesser“ (wissenschaftlich „Lotophagen“ genannt) kommen Homers „Odyssee“ vor. Auch den Olymp – den höchsten Berg Griechenlandes und Hauptwohnsitz der Götter – stellten sich die alten Griechen so ähnlich vor, wie er im Film dargestellt wird.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ von Rick Riordan. Für den Film wurde Percy um etwa fünf Jahre älter gemacht, außerdem wurden ein paar Details weggelassen – was dem Film aber nicht weniger interessant macht. Bei seiner Abenteuerreise reisen die drei Freunde Percy, Grover und Annabeth durch die USA. Alle Plätze, die dabei gezeigt werden, gibt es wirklich – einzig das „Lotus Hotel and Casino“ heißt in Wirklichkeit „Caesars Palace“.

Die drei Hauptfiguren werden von Logan Lerman (bekannt aus „Der Patriot“ und „Butterfly Effect“), Brandon T. Jackson (bekannt aus „Tropic Thunder“) und Alexandra Daddario (bekannt aus der Serie „All my Children“) gespielt. Weiters zeigen sich Jake Abel, Pierce Brosnan, Kevin McKidd, Rosario Dawson, Sean Bean und Uma Thurman (die ihren Kopf verliert) im Film. Alle Schauspieler – vor allem aber die Jungdarsteller – spielten ihre Rollen überzeugend und ehrlich, und das merkt auch der Zuschauer.

Im Film darf natürlich auch die nötige Action nicht fehlen. Neben aufwendigen und schwierigen Kampfszenen wurden auch überwältigende Computereffekte eingesetzt, die dem Film das nötige mystische und spannende Flair verleihen.

Aber nicht nur mir Computer-Effekten kann man tricksen – auch mit dem richtigen Schnitt des Films kann man viel erreichen. So werden Actionszenen noch spannender. Dabei sind natürlich auch die richtigen Kameraeinstellungen wichtig – wohl eine der schwersten Aufgaben für Regisseur Chris Columbus (der bereits „Kevin – Allein zu Haus“, „Harry Potter und der Stein der Weisen“ und „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ umgesetzt hatte), schon während der Dreharbeiten die richtigen Kamera-Einstellungen zu finden, um danach ein überzeugendes Ergebnis zu erreichen. Doch man muss bemerken: Es ist ihm gelungen.

Alles in Allem ist der Film eine hervorragende Abwechslung zum klassischen Geschichteunterricht und bietet abwechslungsreiche und spannende Unterhaltung für die ganze Familie und regt außerdem zum Nachdenken an. Fünf verdiente Sterne von fünf!

Die DVD bietet neben dem coolen Film auch noch zwei Extras: Zum einen das bereits erwähnte Lexikon und darüber hinaus kann man ein kleines Quiz spielen. Die Blu-Ray bietet noch viel mehr an: So kann man viele weitere, geänderte oder entfallene Szenen oder amüsante Bonusvideos sehen ...