John Carter – Zwischen zwei Welten

John Carter

Science-Fiction, USA/UK 2012, 139 Min., ab 10 Jahren

Bild: © Disney

Kritik

„John Carter – Zwischen zwei Welten“ entführt die Zuschauer in die Weiten des roten Planeten und zugleich zwischen die Fronten drei marsianischer Völker ...

Eigentlich ist John Carter Goldsucher, seinen Job bei der Armee hat er aufgegeben. Doch als er von Apachen verfolgt wird, rettet er sich in eine Höhle. Doch mit einem Mal ist er auf einem fremden Planeten, der von seltsamen Geschöpfen und menschenähnlichen Leuten bewohnt wird.

Auf „Barsoom“, wie die Bewohner ihren eigenen Planeten nennen, herrscht zwischen den einzelnen Stadtstaaten Krieg – die Tharks, die Heliumites und die Zodanganer leben im Streit miteinander. Als dann auch noch ein Offizier der Zodanganer mit einer schier unbezwingbaren Waffe ausgestattet wird, eskaliert die Situation. Und da kommt John Carter ins Spiel – er soll helfen, den Frieden wiederherzustellen ...

Seit Jahrhunderten ist es ein großer Wunsch der Menschen, fremde Planeten zu bereisen – doch ehe unsere Weltraumfahrer den roten Planeten – den nahesten zur Erde – einmal betreten, werden noch viele, viele Jahre vergehen. Denn das Reisen ist mit großem technischem Aufwand verbunden, doch leider macht die heutige Technik da noch nicht mit. Aber natürlich muss man sich auch fragen: Brauchen wird das überhaupt, einen Besuch dort oben? ...

Endlich hat es geklappt – immerhin hat es ganze vier Anläufe gebraucht, um die bereits 1917 (!) veröffentlichte Geschichte rund um John Carter zu verfilmen und den beliebten Helden zum Mars zu schicken. Und Disney hat das auch ganz gut hinbekommen ...

„John Carter – Zwischen zwei Welten“ ist ein bildgewaltiger und actiongeladener Science-Fiction-Streifen, der zwar etwas an der Handlung gespart, dafür aber umso mehr Special Effects eingebaut hat. Und genau diese Effekte sind so fulminant und großartig, dass man gelegentlich von der eigentlichen Story ein wenig abgelenkt sein könnte, obwohl diese sowieso während des Filmes ein wenig untergeht.

Zwischen all den animierten Kreaturen, Maschinen und Gebäuden machen auch Taylor Kitsch und seine Kollegen ihren Job ganz gut – die Figuren kommen authentisch rüber und man kann sich in sie hineinversetzen, auch wenn man vielleicht nicht jede Handlung nachvollziehen kann, wie etwa gegen Ende das Wegwerfen des magischen Amuletts.

Die bereits angesprochene, etwas flach daherkommende Story ist eigentlich aktueller denn je – es geht um die Sinnlosigkeit von Krieg, den zerstörerischen Umgang der Menschen mit der Natur bzw. dem eigenen Planeten und der Unterschätzung von hochentwickelter Technologie. Zumindest hatte sich das Edgar Rice Burroughs so gedacht – bei der Verfilmung gehen diese kritischen und teilweise auch satirischen Gedanken leider unter.

Ebenso fehlt der Tiefgang der Story an manchen Stellen: Es ist verwirrend, mitzubekommen, wer da jetzt mit wem und warum genau eigentlich im Krieg ist. Das hat zwar durchaus seine Absicht – immerhin möchte der 250-Millionen-Dollar-teure Film die Zuseher ja nicht mit den langweiligen Randfakten überfordern –, teilweise hätte man sich aber durchaus etwas mehr Tiefgang erwartet, um nicht unterfordert zu sein (sofern das bei den vielen Special Effects möglich ist).

„John Carter – Zwischen zwei Welten“ ist ein sicherlich sehenswerter Fantasyfilm mit zahlreichen Effekten und einer unterhaltenden Geschichte, der es zwar etwas an Hintergrundinfos fehlt, dafür aber ihre Helden gekonnt in Szene setzt.

Die angesprochenen Effekte im Film sind zwar sehr gut umgesetzt, kommen aber auf der DVD bzw. der Blu-Ray – und damit auf dem heimischen Fernseher – nicht so gut zur Geltung, wie auf der großen Kinoleinwand. Ansonsten kann man über die Home-Entertainment-Version von „John Carter – Zwischen zwei Welten“ nicht meckern: Die Farben sind kräftig und kontrastreich, der Sound ist gut und die Stimmen sind klar zu hören.

Während die Blu-Ray zumindest mit einer handvoll Extras aufwartet (wovon hier auch der Audiokommentar mitgezählt ist), kann die DVD gerade einmal eine kleine Dokumentation über den Film (die durchaus sehenswert ist) und eben dem Audiokommentar bieten. Hier hätte man sich sicherlich mehr gewünscht, der Film hätte sicherlich auch einiges an Potenzial für Extras geboten.