Epic – Verborgenes Königreich

Epic

Animation, USA 2013, 95 Min., ab 8 Jahren

Bild: © 20th Century Fox

Interessantes Fantasy-Animations-Abenteuer

„Epic – Verborgenes Königreich“ ist ein farbenfroh erzähltes, spannendes und unterhaltendes Fantasy-Animations-Abenteuer für die ganze Familie ...

M.K. muss widerwillig zu ihrem Vater ziehen. Der ist ein seltsamer Wissenschaftler mit Vorliebe für unsichtbare, winzige Waldwesen und lebt in einem abgeschiedenen Haus. Als eines Tages die Kameras und Sensoren die winzigen Waldbewohner registrieren, macht sich der wissenschaftler sofort auf den Weg in den Wald. Leider büchst der alte Hund Ozzy aus, den M.K. wieder nachhause holen möchte. Im Wald entdeckt die junge Frau ein kleines, herabfallendes Wesen, das sie versucht zu retten. Dabei wird M.K. geschrumpft und sie lernt die Waldkönigin kennen.

Diese überträgt ihr die Aufgabe, auf eine Knospe aufzupassen, denn in dieser steckt die Kraft der Königin. Dann stirbt die edle Dame und Ronin und Nod tauchen auf. Sie begleiten M.K. bis zu Nim Galuu, der sich weiter um die Knospe kümmern soll. Doch das Abenteuer ist alles andere als einfach, denn die Boggans, eine gefährliche Truppe, greift immer wieder an. Und an das Leben im Wald muss sich M.K. auch erst gewöhnen ...

Wir lernen in dem liebevoll gestalteten Film nicht nur M.K. und ihre Welt kennen, sondern auch die Leafmen, die die Königin beschützen, sowie alle anderen Waldbewohner. Der Film besteht aus zwei Ebenen: Einerseits die „normale“ Menschenwelt, in der sich M.K. versucht, zurechtzufinden und der Wissenschaftler mit allen Mitteln versucht, die kleinen Wesen zu erforschen. Auf der anderen Seite wird eine fantastisch anmutende Welt voller kleiner Lebewesen gezeigt, in der sich alle mögen und in der Schnecken sprechen können, in der aber auch die Leafmen ständig gegen die Boggans, die Fäulnis verbreiten, ankämpfen müssen.

Die Geschichte ist durchdacht und interessant. Stellenweise hätte man zwar tiefgründiger sein können, was aber der guten Unterhaltung keinen Abbruch tut. Die Handlung ist so gestaltet, dass es für jedes Familienmitglied spannende oder interessante Stellen gibt – so gibt es rasante Kampfaction für Burschen, märchenhafte Szenen mit der Königin für Mädchen und einige Anspielungen für die Eltern.

Die Figuren sind liebevoll und detailreich gestaltet, auch wenn man hin und wieder den Eindruck hat – gerade beim Leafmen-Hauptmann – er ist M.K. und den anderen nicht wohl gesonnen. Die Schauspieler, die den Charakteren ihre Stimme liehen, haben – zumin dest in der begutachteten deutschen Version – alles richtig gemacht und die Figuren nicht nur zum Sprechen gebracht, sondern ihnen auch einen merkbaren Charakter verliehen. Auch die Natur, das Haus des Wissenschaftlers und die Wohnungen der Waldbewohner sind mit vielen Kleinigkeiten ausgestattet und vermitteln so ein heimeliges Gefühl und zeigen, dass sich die Filmemacher viel Mühe gegeben haben. Die Musik ist wenig auffallend, da sie eine typische für Animations-Abenteuer ist. Ebenso sind Kamerafahrten und Schnitt bei ähnlichen Filmen üblich.

Neben Natur-Themen werden auch die Herausforderungen des Erwachsenwerdens angesprochen, die in Form von M.K. und Nod personifiziert dargestellt wird. Die beiden stellen ein typisches Paar dar, dass sich zunächst erst zusammenraufen muss, nur um später Sympathien für einander zu entdecken. Vor allem Jugendliche, die bereits ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder gerade machen, wird die Beziehung zwischen den beiden Figuren vertraut vorkommen, sie könnten sich darin wiederfinden und sie könnten – wenn auch nur schemenhaft – Schlussfolgerungen und Gedanken auf ihre eigenen Freundschaften ziehen. Für amerikanische Verhältnisse sind aber in „Epic“ die moralischen Vorstellungen und Belehrungen verhältnismäßig gering ausgefallen, wohingegen verhältnismäßig viel Wert auf Naturschutz und den friedlichen Umgang mit der Natur gelegt wird.

Alles in allem ist „Epic – Verborgenes Königreich“ ein sehenswerter Film mit einer interessanten Geschichte und liebevollen Figuren. Der Film ist weder moralisch über- noch inhaltlich untertrieben und daher besonders empfehlenswert für Familien mit Kindern jeden Alters.