Justin – Völlig verrittert

Justin and the Knights of Valour

Animation, E 2013, 92 Min., ohne Alters­beschränkung

Kritik

Mit viel Witz und in bunten Farben erzählt „Justin – Völlig verrittert“ das Abenteuer eines jungen Mannes, der unbedingt seinen größten Traum erfüllen möchte ...

Justin ist ein junger Mann, der demnächst zu studieren beginnen soll – ausgerechnet Jus schwebt einem Vater vor, der der erfolgreichste Anwalt des Landes ist. Doch Justin hat ganz andere Pläne: Er möchte, wie sein Großvater, ein Ritter werden! Allerdings sind Ritter verboten und sein Vater verbietet es. Deshalb macht er sich auf eigene Faust auf, um in einer versteckten Burg das Rittertum zu lernen.

Das Abenteuer kann beginnen: Nachdem er sich von seiner Liebsten verabschiedet hat, macht er sich auf den beschwerlichen Weg zum Turm der Weisheit. Dort möchte er ausgebildet werden, um anschließend heldenhafte Abenteuer bestehen zu können. Doch Justin ist nicht gut genug und fliegt wieder hinaus. Doch danach beginnt sein Abenteuer erst richtig, denn seine Herzallerliebste wird entführt und das Königreich von Bösewichten bedroht ...

„Justin – Völlig verrittert“ bietet eine interessante Story, in der es um Traumerfüllung, den Mut über sich hinauszuwachsen und Freundschaft geht. Zwar ist die Handlung nicht sehr tiefgründig, sie besticht jedoch mit ihrem Themenmix. Denn es werden viele unterschiedliche Fragen und Probleme – nicht nur hinsichtlich der Ritterwerdung, sondern auch über Freundschaft, Treue, Familie usw. – aufgeworfen, wodurch sich Kinder von etwa fünf bis zwölf Jahren durchaus angesprochen fühlen können.

Gut gelungen sind den Filmemachern die bunten Animationen und die verschiedenen Figuren. Die Welt, in der Justin lebt, ist liebevoll und mit zahlreichen Details gestaltet und in satte Farben gehüllt. Ebenso sind die einzelnen Charaktere mit viel Aufwand in Szene gesetzt. Die Sprecher verleihen ihnen ihren ganz eigenen Charme. Unterlegt wurde der Film mit einer Mischung aus mittelalterlich anmutender Musik gemischt mit modernen Pop- und Rockrhythmen.

Im Film kommen zahlreiche witzige Szenen und einige Anspielungen vor. Dabei haben sich die Drehbuchautoren Matthew Jacobs und Manuel Sicilia an einem Mix aus Sarkasmus und Slapstick versucht. Dies wirkt zwar manchmal übertrieben, verleiht dem Film aber einen gewissen Charme und ist sowohl kindgerecht als auch für Erwachsene unterhaltsam. Außerdem wechseln sich ernstere, actionreichere und witzige Szenen ab, was nicht nur für Auflockerung, sondern auch für einen spannenden Fortgang der Geschichte sorgt und manchmal auch der Entkräftung für jüngere Zuschauer, die mit zu langen düsteren Szenen noch nicht so gut umgehen können.

„Justin – völlig verrittert“ ist ein modernes Animationsabenteuer mit einer interessanten Story, abwechslungsreichen und durchaus auch witzigen Szenen und liebevollen Charakteren. Dadurch hat sich der Film vier von fünf Sterne verdient.