Selma

Selma

Biografie/Drama, USA 2014, 122 Min., ab 12 Jahren

Weiterführende Hintergrund-Informationen

Allgemeine Informationen zum Film

Informationen zur Altersfreigabe

Freigegeben ab 12 Jahren

Kings friedlichem Aktionismus ist die übermäßig gewalttätige Reaktion der Staatsgewalt gegenübergestellt. Teils in Zeitlupe und sehr eindringlich wird das Niederknüppeln und -treten von Demonstrant/innen gezeigt. Auch die Exekution eines Afroamerikaners durch einen Polizisten, das Zu-Tode-Treten eines Priesters durch weiße Amerikaner sowie eine Explosion, bei der einige Kinder ihr Leben verlieren, sind bei den jugendschutzrelevanten Gewaltdarstellungen zu nennen, nicht zu vergessen die wiederholten Drohungen an Kings Kinder. Dass viele dieser Gewaltverbrechen von der Polizei verübt werden, ist für ein jüngeres Publikum verunsichernd. Entlastend ist anzuführen, dass die gezeigte Gewalt Empörung über eine unverständliche Machtelite und eine Verurteilung von Gewalthandlungen auslösen wird. Auch dass vergleichbares Bildmaterial aus Nachrichtensendungen bekannt ist, mindert die schockierende Wirkung. Die Kommission sieht daher Jugendliche ab 12 Jahren in der Lage, das Gesehene ausreichend einordnen und verarbeiten zu können, und empfiehlt eine entsprechende Altersfreigabe.

Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBInfo

Empfehlenswert als Diskussionsfilm ab 12 Jahren

Inhaltlich bietet der Film für Jugendliche viele interessante Themen, die sich nach dem Sichten vertiefen lassen. Beispielsweise die Geschichte der Afroamerikaner/innen im Allgemeinen sowie die Zeit der Bürgerrechtsbewegung im Speziellen. Zu beiden Punkten muss man aber zusätzliche Informationen bereithalten, der Film selbst ist dazu zu speziell angelegt. Darüber hinaus erfährt man auch viel über die Funktionsweise von passivem Widerstand bzw. zivilem Ungehorsam sowie über die Rolle der Medien als Kommunikationsmittel von Protestbewegungen an die breite Öffentlichkeit wie auch an die Politik. Die Wirkung der Bilder von Polizeibrutalität erleben die Zusehenden am eigenen Leib, dies bietet eine gute Basis für eine Reflexion audiovisueller Berichterstattung. Weiters finden sich im Film Ansatzpunkte zu den Fragen „Umgang mit Minderheiten“, „Angst vor dem Fremden“ sowie „Implikationen des freien, allgemeinen und gleichen Wahlrechts auf eine Gesellschaft“. Die Kommission entscheidet daher auf „empfehlenswert ab 12 als Diskussionsfilm“.

Empfehlungsschreiben der Jugendmedienkommission, © BMBInfo