Kritik
Auch der zweite Teil der „Divergent“-Reihe hat es in sich: Mit rasanter Action, einer einigermaßen interessanten aber durchaus verwirrenden Story, groß angelegten Computeranimationen und einem durchwachsenen Cast setzt „Insurgent“ nun die Reihe fort ...
Es ist soweit: Tris und Four stürzen sich erneut in ein waghalsiges Abenteuer, um sich selbst, alle anderen „Unbestimmten“ und überhaupt ganz Chicago von den Fängen der berüchtigten Ken-Anführerin Jeanine Matthews zu befreien.
Das ist klarerweise alles andere als leicht und Jeanine Matthews hat es auf Tris abgesehen. Nicht nur, dass Tris für ordentlich Wirbel unter den fünf Gruppen gesorgt und damit das System infrage gestellt hat. Jeanine Matthews verfügt über einen uralten Würfel, der nur mithilfe einer „Unbestimmten“, die alle fünf Fraktionsprüfungen besteht, geöffnet werden kann.
Jeanine Matthews glaubt, in Tris diese „Unbestimmte“ gefunden zu haben. Doch für Tris erweisen sich die Fraktionsprüfung als tödliche Herausforderung – Four und alle anderen versuchen unterdessen, Tris das Leben zu retten ...
Naja, was soll man dazu großartig schreiben? Die Story ist stellenweise durchaus interessant, bietet lange Spannungsbögen und versucht, die Zuschauer zum Mitfiebern und Mitleiden mit den Protagonisten zu bewegen. Leider ist die Handlung aber an einigen Stellen auch ziemlich verwirrend, was zwar bei einem Thriller als Stilmittel eingesetzt werden kann. Dann aber muss der Film dafür sorgen, dass sich die Verwirrungen früher oder später auflösen, was hier nicht geschieht – und das liegt nicht am offenen Ende, sorgt aber dafür, dass vor allem Zuseherinnen und Zuseher, die den ersten Teil nicht gesehen haben, leicht überfordert sein könnten.
Außerdem muss erwähnt werden, dass die Geschichte in einigen Szenen sehr übertrieben ist und von der Dystopie ins absolut Surreale abgleitet. Doch dadurch fällt es einem schwer, der eigentlichen Handlung zu folgen und mit den Protagonisten mitzufühlen.
Die Hauptdarsteller – Shaileen Woodley … und Ansel Elgort – haben, wie schon im ersten Teil, eine recht gute Arbeit abgeliefert, wohlwissend, dass es sich hierbei nicht um ihre schauspielerischen Höchstleistungen handelt. Dass … und … ein eingespieltes Duo abgeben, haben sie uns bereits im ersten „Divergent“-Film und in „Das Schicksal ist ein mieser Verräter bewiesen.
Zu allem Überfluss war aber auch Kate Winslet wieder mit im Cast, deren Leistung ist aber eher als unterdurchschnittlich zu bezeichnen. Die unter anderem aus „Titanic“ bekannte Schauspielerin hat schon mal besser geschauspielert. Sie wirkt unmotiviert und uninteressiert – und das merkt man leider.
Ohne computergenerierte Effekte wäre der Streifen wohl gar nicht möglich gewesen. Die digitale Nachbearbeitung und die unzähligen Visual Effects, sind gelungen und gut gemacht, teilweise aber übertrieben. Sie unterstreichen das gelegentliche Abschweifen ins Surreale, passen aber ansonsten sehr gut zum Gesamtbild.
Zu guter Letzt soll hier auch noch kurz auf die Musik eingegangen werden: Der Soundtrack ist wohlüberlegt ausgesucht, die Musikstücke passen zu den einzelnen Szenen. Auch die sonst verwendete Hintergrundmusik passt zum Film und sorgt im Gesamtbild für einen düsteren, eher unwirtlichen Eindruck.
Im Großen und Ganzen ist „Die Bestimmung – Insurgent“ ein akzeptabler dystopischer Fantasy-Abenteuer-Action-Film, dessen Handlung zwar interessant aber auch verwirrend ist und dessen Cast schauspielerisch durchwachsen ist. Dafür bekommt man ordentliche Computereffekte zu sehen. Für Fans des ersten „Die Bestimmung“-Teils ist auch der zweite sicherlich sehenswert, alle anderen sollten sich einen Kinobesuch aber besser zweimal überlegen.