Märzengrund

Märzengrund

Drama, Ö/D 2022, 110 Min., ab 12 Jahren

Weiterführende Hintergrund-Informationen

Allgemeine Informationen zum Film

Informationen zur Altersfreigabe

Freigegeben ab 12 Jahren

Die auf dem wahren Fall von Simon „Simal“ Wildauer beruhende Geschichte birgt einiges an Inhalten, die für ein ganz junges Publikum zu belastend sein könnten. Die schwere Erkrankung des Einsiedlers, die ihn zwingt, wieder ins Tal zu kommen, und die ungeschönten Bilder aus dem Krankenhaus als brutales Kontrastprogramm zur idyllischen Natur sind emotional sehr herausfordernd. Man sieht auch unter anderem, wie ein Mann nach einem Lawinenabgang blutend im Schnee liegt, ein Mann erhängt sich mit einem Kleiderhaken, Eltern ermutigen Jugendliche zum Schnapskonsum und es wird während einer Autofahrt gekifft. Es finden sich so gut wie keine entlastenden Momente und zudem spielt der Film in drei verschiedenen Zeitebenen, die unvermittelt wechseln und somit ein jüngeres Publikum verwirren könnten. Etliche Ereignisse werden nicht auserzählt und hinterlassen viele Fragen. Auch dass der Film nicht positiv und harmonisch endet, spricht für eine Alterseinschränkung. Die Kommission empfiehlt daher eine Freigabe ab 12 Jahren, da eine emotionale Verstörung und Überforderung in diesem Alter nicht mehr zu erwarten ist.

Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBInfo

Empfehlenswert als Aussteigerdrama ab 16 Jahren

Basierend auf dem Theaterstück von Felix Mitterer, zeichnet die Verfilmung „Märzengrund“ das berührende Portrait eines eigensinnigen Aussteigers, der beschließt, sich von seiner Familie zu emanzipieren und der Zivilisation den Rücken zu kehren, um im Einklang mit der Natur zu leben. In epischen Bildern verführt der Regisseur die Rezipient/innen zu einem Gedankenspiel, ob ein totaler Ausstieg aus der Gesellschaft für einen selbst machbar und möglich wäre, was gerade in der jetzigen Zeit der besonderen Herausforderung seinen Reiz haben kann. Neben stimmungsvollen Aufnahmen und einer sensiblen Soundebene, besticht der Film besonders durch die authentischen darstellerischen Leistungen der Hauptprotagonist/innen (Johannes Krisch, Jakob Mader, Harald Windisch, Gerti Drassl, Verena Altenberger …). Der Film bietet einige Diskussionsanlässe, die auch für ein jüngeres Publikum durchaus von Interesse sein könnten. Die Kommission hebt den Film daher folgendermaßen hervor: „Empfehlenswert ab 16 Jahren als Aussteigerdrama“.

Empfehlungsschreiben der Jugendmedienkommission, © BMBInfo