Zeiten des Umbruchs

Armageddon Time

Drama, USA 2022, 115 Min., ab 10 Jahren

Weiterführende Hintergrund-Informationen

Allgemeine Informationen zum Film

Informationen zur Altersfreigabe

Freigegeben ab 10 Jahren

Der Vater kann sich oft nur mit Schlägen (mit dem Gürtel) helfen, die passive Mutter zieht sich in ihr veraltetes Rollenbild der alles schluckenden Hausfrau zurück und der Großvater versichert Paul, dass er alles werden kann, was er will. Eine Geschichte aus der Kindheit des Opas erzählt explizit von Verfolgung und Mord von Familienangehörigen. Der Migrationshintergrund der Familie, der Alltagsrassismus und die Enttäuschung über sein schulisches Versagen sind oft Themen beim Abendessen. Die Sprache der Kinder, der (unabsichtliche) Drogenkonsum der Jugendlichen und ein Diebstahl an der Schule geben kein gutes Vorbild ab. Dennoch wirkt alles authentisch und auf Augenhöhe des Protagonisten erzählt, und alle Aktionen, gut und schlecht, bleiben nie ohne Konsequenzen. Ein Diebstahl endet z.B. in einer Polizeistation. Wobei Paul aber dank seines Vaters mit dem Schrecken davonkommt, während sein Freund danach im System verschwindet. Die Kommission empfiehlt den Film ab 10 Jahren freizugeben.

Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBInfo

Empfehlenswert als Coming-of-Age-Drama ab 14 Jahren

Schwere Themen werden nachvollziehbar und meist gut unterhaltend erzählt. Obwohl Paul in einer speziellen Kultur und Zeit aufwächst, hält er dem Großwerden in einem System, in dem man zwischen Familie, Gesellschaft und Schule sozialisiert wird, einen Spiegel vor, der für Jugendliche in unserem Kulturkreis leicht verständlich ist. Der Film zeigt vom kleinsten auf große, allgemein gültige Themen, die entweder in den 80er Jahren ihren Ursprung haben oder seitdem nicht weiter verarbeitet wurden. Rassismus, Politik, Medienkompetenz, Rollenbilder oder Herkunft werden zeitkritisch behandelt, ohne je mit erhobenem Zeigefinger oder Genre typisch voller Pathos zu wirken. Die Kommission empfiehlt den Film als „Empfehlenswert ab 14 Jahren, als Coming-of-Age-Drama“.

Empfehlungsschreiben der Jugendmedienkommission, © BMBInfo