Algorithmus entdeckt „innersten Erdkern“

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Bislang gingen Fachleute davon aus, dass die Erde auf vier Schichten besteht: Der Erdkruste, darunter dem Erdmantel, gefolgt vom flüssigen äußeren und dem festen inneren Erdkern. Forscherinnen und Forscher der Australian National University haben jetzt mit einem Algorithmus entdeckt, dass es möglicherweise noch eine weitere Schicht gibt: den innersten Erdkern.

Ungefähr 650 Kilometer vom Erdmittelpunkt entfernt konnten Veränderungen in der Struktur des Eisens, aus dem der innere Erdkern besteht, feststellen. Das lässt auf eine zusätzliche Schicht rund um den Erdmittelpunkt schließen.

Was leistet ein Algorithmus?

Seismische Wellen, also Bewegungen, die von Erdbeben ausgelöst werden, benötigen eine gewisse Zeit, um sich durch die einzelnen Erdschichten zu bewegen. Um den Erdmittelpunkt gab es immer wieder Abweichungen. Doch diese Abweichungen waren nicht immer gleich und für Forscher und Forscherinnen war es deswegen schwer, daraus Erkenntnisse abzuleiten.

Ein Algorithmus ist ein umfangreiches Berechnungsverfahren mit vielen ineinandergreifenden Formeln und Regeln. Die Fachleute haben ihre Software mit Tausenden Daten zu diesen Abweichungen „gefüttert“ – und der Algorithmus hat sie analysiert, gegenübergestellt und konnte sie so auswerten und Hinweise auf die zusätzliche Schicht liefern.

Die Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass sich die Struktur des inneren Erdkerns verändert hat, weil sich die Erde im Inneren ein wenig abkühlte. Warum sie das tat, ist unklar.

Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Eisen-Nickel-Kristalle im inneren Teil des inneren Erdkerns anders ausgerichtet sind, als im äußeren Bereich des inneren Erdkerns. Aber auch das ist bloß eine Idee – doch die neuen Erkenntnisse dank des Algorithmus sind nun die Grundlage für neue Forschungen.