Römische Provinzen in Österreich
Diese Karte zeigt die Lage der ehemaligen Römischen Provinzen im heutigen Österreich. Außerdem sind einige wichtige römische Siedlungen bzw. Militärlager dargestellt.
Augusta vindelicorum: Augsburg (D) Teurnia: St. Peter im Holz (K) Carnuntum: Petronell-Carnuntum (NÖ) Aguntum: Dölsach bei Lienz (T) Favianis: Mautern an der Donau (NÖ) | Lauriacum: Lorch (OÖ) Virunum: Zollfeld (K) Brigantium: Bregenz (V) Savaria: Szombathely (U) | Iuvavum: Salzburg Boiotro: Passau (D) Vindobona: Wien Sabiona: Säben (I) |
Danubis: Donau Aenus: Inn Iuvarus: Salzach | Rhenus: Rhein Enisa: Enns Marus: March | Dravus: Drau Savus: Save |
Bevor sich im Alpenraum die Römer niederließen, befand sich auf dem Gebiet vom östlichen Tirol über Salzburg und Kärnten bis zur Steiermark und Niederösterreich das Königreich der Noriker, ein Keltenstamm – das Regnum Noricum (Königreich Noricum). Es umfasste also einen großen Teil des heutigen Österreich und war das erste Staatsgebiet auf diesem Gebiet.
Der größte Teil des heutigen Staatsgebiets von Österreich wurde durch die Alpenfeldzüge von Kaiser Augustus (dem Nachfolger von Gaius Iulius Caesar, deutsch: Gaius Julius Cäsar) 16 und 15 v. Chr. vom Römischen Reich besetzt. Der Kaiser Claudius richtete während seiner Herrschaft (41 – 54 n. Chr.) die Provinz Provincia Noricum ein, deren Grenzen von Tirol bis ins heutige Niederösterreich reichten und damit einen Großteil des heutigen Österreichs umfassten.
15 v. Chr. wurden die rätischen Alpenstämme westlich von Noricum besiegt und dort die Provincia Raetia eingerichtet. Im Osten wurde die Provincia Pannonia (bis ins 1. Jh. n. Chr. Illyricum inferius genannt) eingerichtet. Die Gebiete nördlich der Donau, die nie zum Römischen Reich gehörten, wurden Barbaricum (Land der Ausländer) genannt. Es fand ein reger Warenaustausch zwischen den Ausländern und den Römern statt.
Die östlich von Vindobona (Wien) gelegene Stadt Carnuntum war die größte römische Siedlung in Österreich, weitere wichtige Orte waren z. B. Virunum (Zollfeld, nördlich von Klagenfurt), Teurnia (St. Peter im Holz, nahe Spittal an der Drau), Iuvavum (Salzburg) und Aguntum (Dölsach bei Lienz).
Nach der Ausbreitung des Christentums im 3. Jahrhundert n. Chr. begann der langsame Niedergang des Römischen Imperiums. Obendrein wurde durch die Völkerwanderung das Reich durch zahlreiche Kriege stark geschwächt. Die Provincia Noricum wurde unter anderem von Goten, Slawen und Awaren bedrängt. Ab dem 6. Jahrhundert wurde das Gebiet durch die Bajuwaren und, im heutigen Vorarlberg, durch die Alemannen besiedelt. Ab etwa der Mitte des 6. Jahrhunderts bildete sich das bayerische Stammesherzogtum, deren Herrscher aus dem Geschlecht der Agilolfinger stammten. Nur wenige Jahrzehnte später war das Weströmische Reich schließlich endgültig zerfallen.