Weiterführende Hintergrund-Informationen

Der Film kam äußerst gut bei den Kritikern an, so schrieb etwa James Berardinelli auf ReelViews, der Film biete einen guten Überblick über das Geschehen im 16. Jahrhundert. Außerdem lobte er die „hervorragende“ Darstellung von Cate Blanchett sowie die „erstklassigen“ Nebendarsteller wie Geoffrey Rush. Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei ein „monumentaler ‚Historienthriller‘ modernen Zuschnitts“, der die Epoche „verklärend“ darstelle, aber „eine Geschichtslektion in Sachen Macht“ erteile. Zudem wurden die Ausstattung, die Kameraarbeit, die Filmmusik und die Leistungen der Darsteller gelobt.


Leider stimmen nicht alle im Film dargestellten historischen Fakten mit der Wirklichkeit überein:

So hat Robert Dudley nie an einer Verschwörung gegen Elizabeth teilgenommen. Er war ihr bis zu seinem Tod treu ergeben.

Im Film konfrontiert William Cecil, der spätere Baron Burghley, Elizabeth mit der Tatsache, dass Robert Dudley verheiratet ist. Tatsächlich wusste Elizabeth längst von seiner Ehe und zeigte sich dennoch öffentlich mit ihm, was in ganz Europa zu Gerede führte. Dudleys Frau, Amy Robsart, war schwer krank (wahrscheinlich Brustkrebs), erlag jedoch nicht ihrer Krankheit, sondern starb unter mysteriösen Umständen – durch den Sturz von einer Steintreppe. Robert Dudley wurde des Mordes verdächtigt und war, obwohl nun Witwer und frei, wegen des Skandals als Ehemann für Elizabeth untragbar.

Zudem wird Elizabeths Cousin, der Herzog von Norfolk, als katholische Leitfigur dargestellt. Tatsächlich war er Protestant. Historisch korrekt ist seine Hinrichtung wegen einer Verschwörung gegen Elizabeth (er hatte Heiratspläne mit Maria Stuart, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits in englischer Haft befand), diese erfolgte jedoch erst 1572, also erst 14 Jahre nach Elizabeths Thronbesteigung. Daniel Craig wird im Abspann als Darsteller des John Ballard genannt, dieser war jedoch der Drahtzieher der Babington-Verschwörung im Jahre 1586.

Die erheblichste Abweichung von den historischen Tatsachen ist jedoch die Darstellung William Cecils. Im Film erscheint er als alter Mann, während er in Wirklichkeit nur 13 Jahre älter war als Elizabeth. Tatsächlich hegte er ständig Heiratspläne für die Königin, doch diese führten nicht dazu, dass er entlassen wurde. Im Gegenteil: Cecil war Elizabeths wichtigster Berater und blieb es bis zu seinem Tod 1598, der eine vierzigjährige Zusammenarbeit beendete. Elizabeth schätzte seine Dienste so sehr, dass sie ihm – ihrem Biographen John E. Neale zufolge – sagte, sie wolle nicht länger leben als er.


Trotz der Unstimmigkeiten gewann der Film zahlreiche Awards, darunter im Jahr 1999 ein Oscar für das Makeup sowie sechs weitere Oscar-Nominierungen: als Bester Film, für Cate Blanchett als Beste Hauptdarstellerin, für die Kostüme, für das Szenenbild, für die Kameraarbeit und für die Filmmusik. Des Weiteren gewann Cate Blanchett im Jahr 1999 den Golden Globe Award. Regisseur Shekhar Kapur und der Film als Bester Film wurden für den Golden Globe nominiert.

Informationen zur Altersfreigabe

• Frei­gegeben ab 12 Jahren

  Leider gibt es noch keine Begründung von der Jugendmedienkommission für diese Altersfreigabe.