Filmlexikon

Gosford Park

Originaltitel:

Gosford Park

Bewertung:

Genre, Land und Jahr, Länge:

Thriller/Whodunnit, UK/USA/D 2001,

Altersfreigabe:

ab 12 Jahren

Filmbild

Weiterführende Hintergrund-Informationen

Der Film entstand nach einer Idee von Robert Altman und Mitproduzent Bob Balaban. Obwohl Altman selbst ein erfahrener Drehbuchautor ist, verpflichtete er den britischen Schriftsteller Julian Fellowes das Filmskript zu schreiben. Fellowes hatte sehr wenig Erfahrung als Drehbuchautor und zum damaligen Zeitpunkt nur für zwei britische TV-Filme Skripte verfasst, sowie in den 1970er Jahren romantische Liebesgeschichten unter dem Pseudonym „Rebecca Greville“ veröffentlicht. Fellowes ließ beim Verfassen von Gosford Park viele Erinnerungen aus seinem eigenen Leben einfließen, u. a. basiert die Figur der Constance von Trentham auf Fellowes real existierender Großtante.

Für die Dreharbeiten zu „Gosford Park“ begab sich Regisseur Robert Altman zum ersten Mal in seiner Karriere nach England und drehte dort vorwiegend mit etablierten britischen Charakterdarstellern. Während der Gruppenszenen arbeitete Altman mit zwei Kameras, die pausenlos liefen. Seine Intention war, seine Darsteller vom Schauspielern vor der Kamera wegzuführen und ihnen mehr Raum für eine natürlichere Inszenierung zu geben. Anstatt des oft gebräuchlichen Galgenmikrofons wurden alle Schauspieler mit tragbaren Mikrofonen ausgestattet, um überlappende Dialoge zu kreieren. Diese Vorgehensweise hatte Altman bei seinem Film „A Wedding“ im Jahre 1978 erstmals angewandt und seitdem mehrfach bei seinen Produktionen eingesetzt. Die Kamera bewegt sich – kaum für das Auge des Zuschauers ersichtlich – während jeder Szene des Films, wie von Robert Altman verlangt wurde.


Die Juwelen, die von den Darstellern der gehobenen Gesellschaft getragen wurden, waren alle echt und wurden jeden Tag von bewaffneten Wachleuten eskortiert.

Die Jagdszene am Anfang des Films ist eine direkte Anspielung an die Jagdsequenz in Jean Renoirs Film „La Règle du Jeu“ aus dem Jahre 1939. Renoirs Film erzählt die Geschichte einer Gesellschaft von Aristokraten und ihrer Bediensteten in einem Landhaus, die sich mit einem Mord konfrontiert sehen.

Ivor Novello (gespielt von Jeremy Northam) war ein Schauspieler, Drehbuchautor und Komponist in den 1920er und 1930er Jahren. In „Gosford Park“ wird hinsichtlich seines Misserfolgs in Hollywood auf den Film „The Lodger“ (1927) hingewiesen, ein geflopptes Remake einer früheren Arbeit Alfred Hitchcocks, in der Novello ebenfalls als Schauspieler agierte.

In jeder Szene des Films ist mindestens ein Bediensteter anwesend.

Es gab wirklich einen „Charlie Chan“-Film, der 1934 unter dem Titel „Charlie Chan in London“ in London spielte und es war in der Tat eine Mystery-Geschichte, die in einem englischen Landhaus spielte. Der Film wurde jedoch von John Stone produziert, nicht vom in „Gosford Park“ auftauchenden Morris Weissman, der eine fiktionale Figur ist. Dennoch spielte in dem Londoner „Charlie Chan“-Film der von Weissman erwähnte Alan Mowbray mit.

Kein Schauspieler der Below Stairs, der Dienerschaft, trug in den Filmszenen irgendwelche Schminke.

Im DVD-Kommentar gibt Robert Altman bekannt, dass er das englische „F“-Wort absichtlich mehrfach im Film unterbrachte, damit „Gosford Park“ ein US-amerikanisches „R-rating“ bekam, denn er wollte nicht, dass Kinder den Film sehen.

Der Name des englischen Landsitzes, „Gosford Park“, findet während des gesamten Films niemals Erwähnung.

Inspektor Thompson erhält im gesamten Film niemals die Gelegenheit, sich selbst vorzustellen. Erst als ein Diener ihn versehentlich Inspektor Thomas nennt, empört er sich und nennt seinen richtigen Namen.


„Mit großem Staraufgebot zeigt Robert Altman eine Gesellschaft im Wandel: Stolz, Klassenbewußtsein und Aufsteigerehrgeiz lassen ein Jagdwochenende auf dem Land in der Katastrophe enden.“ (Kultur Spiegel)

„Ein großartiges, spannendes Ensemblestück, perfekt inszeniert und begeisternd gespielt.“ (TV Today)

„Bitterböse, brillant gespieltes Gespinst aus Mord, Hass und Intrigen.“ (TV Spielfilm)

„ Eine kluge Komödie über die Grausamkeit hinter der glänzenden Fassade der feinen Gesellschaft, der die überaus elegante Inszenierung mit Witz, brillanten Dialogen und scharfer Intelligenz einen Spiegel vorhält. Der illusionslose Abgesang auf eine vergangene Epoche wird von einer brillanten Schauspielerriege getragen.“ (film-dienst)

„Schauspielerisch und verbal geschliffener Ensemblefilm um ein turbulentes Wochenende einer britischen Jagdgesellschaft.“ (DVD & Video Report)

„Robert Altman spinnt in seinem wunderbar vielschichtigen, mit einem Golden Globe für die Inszenierung ausgezeichneten Nobel-Krimi ein vergnügliches Netz aus Intrigen, Leidenschaft und Gesellschaftskritik. Die britische Schauspielelite, darunter Dame Maggie Smith, Dame Helen Mirren, Kristin Scott Thomas und Stephen Fry geben sich in diesem hintersinnigen Whodunnit ein höchst amüsantes Stelldichein. Ein weiterer Höhepunkte im Schaffen des amerikanischen Regie-Altmeisters, der ganz oben auf der Prioritätenliste eines jeden Cineasten stehen sollte.“ (VideoWoche)

„Durchgehend mit britischer Schauspielelite besetzt und von einem bissigen Drehbuch unterstützt, zeigt sich Robert Altmans neuer Ensemblefilm auch auf dem ungewohnten englischen Terrain mit vertrauten Qualitäten. 'Gosford Park' ist spöttisch und menschlich, analytisch und verspielt, nüchtern und emotional und Pflicht für die Fans kultivierter Filmkunst.“ (Blickpunkt: Film)

Quelle: Wikipedia

Informationen zur Altersfreigabe

  • Frei­gegeben ab 12 Jahren

    Leider gibt es noch keine Begründung von der Jugendmedienkommission für diese Altersfreigabe.

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