Filmlexikon

By the People – Die Wahl des Barack Obama

Originaltitel:

By the People – The Election of Barack Obama

Bewertung:

Genre, Land und Jahr, Länge:

Dokumentation, USA 2009,

Altersfreigabe:

Ohne Alters­beschränkung

Filmbild

Inhalt

Ein Mann auf seinem Weg ins Weiße Haus: Barack Obama trifft zu einem Fernsehinterview im Studio ein. Er diskutiert mit seinen Mitarbeitern, telefoniert, lässt sich über die neuesten Umfrageergebnisse informieren. Zwischendurch findet er auch noch Zeit für ein ironisches Statement: „Ich liebe Wahlen. Das bringt so viel Spaß.“

Seine Mitarbeiter machen derweil schon kräftig Wahlkampf – unter anderem am Telefon. Sie stellen den Kandidaten vor, unterhalten sich kurz mit den potentiellen Wählern, loten die Stimmung aus.

Am 20. Februar 2007 hatte Senator Barack Obama seine Präsidentschafts-Kandidatur für die Demokratische Partei öffentlich bekanntgegeben. Im Mai 2007 befindet er sich bereits mitten in der Kampagne, mitten im Kampf um Stimmen – auch und gerade bei den Anhängern der Demokraten, denn immer noch sind weitere Kandidaten im Rennen. In seinen Reden wird auch gerne mal persönlich: „Ich bin weder reich noch in eine berühmte Familie geboren worden, noch habe ich Prominente in meiner Familie. Mein Vater verließ uns als ich zwei Jahre alt war. Ich wurde von meiner alleinstehenden Mutter und meinen Großeltern aufgezogen. Und sie gaben mir Liebe, und sie gaben mir eine Ausbildung, und sie gaben mir Hoffnung.“

Obamas Wahlkampfchef und -stratege ist David Axelrod: „Ich begegnete Obama 1992. Er war ein ungewöhnlicher Bursche, nachdenklich, witzig und offensichtlich ehrgeizig. 2002 erfuhr ich, dass er überlegt, sich um ein Senatorenamt zu bewerben. Und ich hatte das Gefühl, dass wenn man Barack Obama zum Senator wählt, ist das etwas, worauf Du den Rest Deines Lebens stolz sein kannst.“

Die Frau an Obamas Seite heißt Michelle. Mit ihr hat er zwei Töchter. Für sie war der Schritt Ihres Mannes ins höchste Amt der USA keiner, den sie einfach abzunicken bereit war: „Ich hatte eine Menge praktischer Fragen, auf die ich Antworten wollte, bevor ich letztendlich entscheiden konnte, ob ich das bewältigen kann.“ Ihr ging es darum, von vorneherein darüber informiert zu sein, wie eng der Terminplan ihres Mannes sein würde, an welchen Terminen sie zwangsläufig zur Verfügung stehen musste. Sie wollte wissen, welche Aufgaben auf sie und ihre beiden Kinder zukommen und wie es um eine finanzielle Absicherung bestellt ist.

Barack Obama im Juni 2007 während einer kurzen Ruhepause vor seinem Wahlkampf-Auftritt: Gleich beginnt das obligatorische Händeschütteln in der Menge, Kinder auf den Arm nehmen, kurze Wortwechsel mit den Wählern. Die Stimmung wie die Meinungen in den USA zum Kandidaten Obama sind geteilt. Ein Mann meint: „Das Land ist noch nicht reif für ihn – wegen der Rassenproblematik.“

Im Rennen um die Kandidatur der Demokraten liegen außer Hilary Clinton noch John Edwards und Bill Richardson. Die zwischen dem 11. Und 14. Juni 2008 erhobenen Umfragen ergeben für Hilary Clinton 39%, für Obama 26%, für Edwards 13% und für Richardson 5%.

Einer der wichtigsten Männer in Obamas Team ist Jon Favreau (nicht identisch mit dem gleichnamigen Schauspieler und Regisseur!), Jahrgang 1981, der die Reden seines Chefs schreibt. (Die „Washington Post“ zitierte vor einiger Zeit einen Informanten, der behauptete, dass Favreau mit Obama „vollkommen synchronisiert“ sei und Favreau „zu allem und jedem Zugang“ habe) Axelrod ist des Lobes voll: „Jon ist meiner Meinung nach ein brillanter junger Mann. Aber er ist nicht in unserem Team, weil er ein besserer Redenschreiber als Obama selbst ist.“ Favreau soll der Urheber des Wahlkampfslogans „Yes, we can!“ sein.

Im November 2007 absolviert Obama in Anwesenheit seiner Konkurrentin Clinton einen Auftritt beim „Jefferson Jackson Dinner“ in Des Moins, Iowa. In seiner Rede geht er auf die Ängste der Menschen ein, die er ihnen nehmen will und erntet dafür frenetischen Applaus.

Am 3. Dezember 2007 überholt Obama Hilary Clinton in den Umfragen: Während sie auf 25% zurückfällt, legt er auf 32% zu, Edwards kommt auf 24%, und Richardson ist bereits aus dem Rennen.

Am 2. Januar 2008 gewinnt Obama die sehr wichtigen Vorwahlen in Iowa, sein Team reagiert extatisch bis gerührt, viele meinen, hier sei nun „Geschichte“ geschrieben worden. Die Euphorie legt sich, als wenig später New Hampshire an Hilary Clinton geht. Zudem taucht ein unerwartetes Thema auf: Reverend Wright, einst geistlicher Vertrauter von Obama, gerät in die Schlagzeilen und wird dort als fanatischer Eiferer, als eine Art Hassprediger dargestellt. Das entwickelt sich zu einem gewaltigen Problem, das Obamas Gegner genüsslich auszuschlachten versuchen …

„By the People – The Election of Barack Obama” zeigt private, intime Seiten des 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, liefert Stellungnahmen von Verwandten, Freunden und Weggefährten, zeigt Bilder aus dem Familienalbum und Kommentare prominenter Pressevertreter. Es ist, obwohl man weiß, wie es ausgeht, ein spannender, interessanter Film, der auch viel über die Art, wie in den USA Wahlkampf funktioniert, zu erzählen weiß.

Bild: © Sony Pictures HE / HBO

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