Filmlexikon
Das Haus der Krokodile
Originaltitel:
Das Haus der Krokodile
Bewertung:
Genre, Land und Jahr, Länge:
Altersfreigabe:
Weiterführende Hintergrund-Informationen
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Helmut Ballot und der dazugehörenden sechsteiligen Fernsehserie „Das Haus der Krokodile“, die in Deutschland im Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Die drei Geschwister Viktor, Cora und Louise sind auch im wahren Leben Geschwister.
Allgemeine Informationen zum Film
Kinostart:
22. März 2012Kino-Verleih:
Constantin FilmDVD-Start:
4. Oktober 2012
Informationen zur Altersfreigabe
-
Freigegeben ab 8 Jahren
Dem Genre entsprechend wartet der spannend inszenierte Film mit vielen düsteren Szenen, einigen Schreckmomenten und undurchschaubaren Figuren auf. Die gruselige Stimmung im Haus vermittelt sich vor allem über die Bilder (Kamera-Einstellungen und Kamera-Perspektiven) und die Tonebene (dramatische Musik und Geräusche) sehr stark. Unheimliche Schauplätze, wie der überflutete Keller und der dunkle Dachboden, sowie die fantasievolle Ausstattung (unter anderem die vielen ausgestopften Tiere und die zahlreichen titelgebenden Krokodile) verstärken die schauerliche Atmosphäre. Die junge Hauptfigur ist die meiste Zeit auf sich alleine gestellt und begibt sich auch des Öfteren in gefährliche Situationen (vor allem auf dem Dach). Besonders dramatische Einzelszenen – z.B. eine (Alp-)Traumsequenz, eine Szene mit einem Wespennest, der Sturz des Mädchens in das Stiegenhaus und der Herzanfall des Onkels (dafür wird Viktor die Schuld gegeben, was eine starke emotionale Belastung darstellt) – machen ebenfalls eine Einschränkung notwendig („freigegeben ab 8 Jahren“).
Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBWF – Info -
Sehr empfehlenswert als Detektiv-Geschichte für Kinder ab 10 Jahren
Basierend auf dem gleichnamigen Buch sowie der TV-Serie von 1976 und mit tatsächlichen Geschwistern besetzt wird deutlich spürbar, mit wie viel Begeisterung für den Kinderfilm (und die Vorlagen) die beiden Regisseure ans Werk gegangen sind. Kinder werden insofern ernst genommen, als ihrer blühenden Fantasie, ihrem Freiheits- und Unternehmensdrang und ihrer Lust an der akribischen Erforschung ihrer Umgebung bzw. dem Lösen von Rätseln viel Raum gegeben wird (quasi eine Rückkehr zu einer „wilden Kindheit“). Obwohl seine Schwestern ihm natürlich nichts glauben, sind sie dennoch für Viktor da, wenn er sie braucht. Ganz aus der Perspektive von Viktor erzählt, spielen die erwachsenen Figuren nur eine untergeordnete Rolle und sind auch nicht so krass überzeichnet, wie das in Kinderfilmen sonst leider häufig der Fall ist – lediglich Christoph Maria Herbst als Friedrich überspielt. Die positive Auflösung der Geschichte mit Frau Debisch am Ende ist für Kinder besonders wichtig. Hinsichtlich der formalen Gestaltung eines Films (Spannungsdramaturgie, Lichtsetzung, Einsatz von Musik und Geräuschen, Wahl des Schauplatzes bzw. Ausstattung) wäre der Film geradezu als Musterbeispiel einsetzbar („sehr empfehlenswert als Detektiv-Geschichte ab 10 Jahren“).
Empfehlungsschreiben der Jugendmedienkommission, © BMBWF – Info