Filmlexikon
Step up – Miami Heat
Originaltitel:
Step up Revolution
Bewertung:
Genre, Land und Jahr, Länge:
Altersfreigabe:
Filmkritik
Der vierte Teil der „Step up“-Reihe – „Step up – Miami Heat“ – verbindet moderne Internet- und Flashmobkultur mit Street Art, Hip-Hop und modernen Tänzen zu einem interessanten Film, der neben der obligatorischen Liebesgeschichte viele coole Moves und eine gewisse Botschaft bietet ...
Sean und Eddy sind beste Freunde und die Initiatoren von „The Mob“. Was als Internet-Spaß begonnen hat – nämlich interessante und durchdachte Flashmobs auf YouTube hochzuladen um bei einem Wettbewerb 100.000 Dollar zu gewinnen – wird mit der Zeit zu einer fast schon revolutionistisch anmutenden Protest-Bewegung.
Eines Tages lernt Sean Emily kennen und verliebt sich in sie. Sie bringt ihn auf die Idee, Flashmobs mit politischem Ziel zu machen. Dabei erfährt Sean, dass sein Heimatviertel abgerissen werden soll, um Platz für Luxushäuser zu machen. Er erzählt dies seinen Freunden von „The Mob“ und die Flashmobber möchten nun gemeinsam verhindern, dass ihre Heimat von einem reichen Bauunternehmer zerstört wird ...
Zugegeben, die Story wirkt zunächst nicht wirklich aufregend oder gar neu und ist vorhersehbar, aber die Inszenierung ist wirklich sehenswert. Denn wenn aus perfekt ausgeführter Street-Performance-Art mit reißerischen Moves und heißen Tänzern mit der Zeit zu einem künstlerischen Protest mit eleganten Outfits, durchdachten Choreografien und farbenfrohen Aktionen wird, dann wird man als Zuschauer fast schon mitgerissen, von der zum Ausdruck gebrachten Leidenschaft der Darsteller und Tänzer.
Mit ihren Protestaktionen versucht „The Mob“ verschiedene gesellschaftliche Probleme anzusprechen. Zugegeben – jeder kann sich selbst Gedanken dazu machen – aber gewisse Überbegriffe gehören schon in den Raum gestellt: Einerseits wird der bedingungslose Kapitalismus mit seiner fast schon menschenverachtenden Finanzgier angeprangert, andererseits aber auch die stetig steigende Dekadenz und Starrsinnigkeit der Gesellschaft zur Schau gestellt.
Zugegeben, zur Nachahmung sind die meisten dieser Aktionen wohl kaum – steckt doch jede Menge Wissen, Technik und Probezeit dahinter. Was der Film aber vielleicht doch bewirkt –was für ein solches Tanz-Produkt aus Hollywood fast schon eine Revolution ist – ist, sein Publikum zum Nachdenken über die eigene Lebenswirklichkeit anzuregen. Denn wer hat sich nicht schon einmal über Politiker aufgeregt, die „falsche“ Entscheidungen getroffen haben. Es wird in „Step up – Miami Heat“ eben gezeigt, dass sich Bürger gegen Entscheidungen der „oberen Zehntausend“ durchaus – natürlich mit friedlichen Mitteln – zur Wehr setzen und ihrer Meinung Ausdruck verleihen können, auch wenn dies nicht immer gern gesehen wird.
Außerdem greift der Film ein damals (Sommer 2012) aktuelles Thema auf: Flashmobs. Diese gab und gibt es rund um die Welt, momentan sind sie – nicht zuletzt aufgrund von Harlem Shake und Co. – etwas weniger populär. Das Phänomen „Flashmob“ ist aber durchaus interessant: Da treffen sich scheinbar fremde Leute irgendwo und führen eine scheinbar sinnlose Aktion durch. Wozu? Weil es Spaß macht und weil man bei politischen Themen viele Menschen erreichen kann – man denke nur an die Küss-Treffen, bei denen sich unzählige Menschen küssten, um ein Zeichen gegen Intoleranz und Ausgrenzung zu setzen.
Visuell ist der Film gut umgesetzt, zeitweise mit rasanten Kamerafahrten oder schnellen Schnitten, zeitweise aber auch fast schon theatermäßig mit sehr langsamen Aufnahmen (vor allem in Szenen, in denen es um die Liebe zwischen Emily und Sean geht). Der vierte „Step up“-Film bietet daneben eine ganze Reihe von talentierten Schauspielern, die obendrein auch noch hübsch sind und denen möglicherweise ja genau das Gleiche gelingt, wie Channing Tatum im ersten Teil: bekannt und berühmt zu werden – wir werden aber sicherlich den einen oder die andere noch in weiteren Filmen zu sehen bekommen ... Aber auch ein paar alte Bekannte aus früheren „Step up“-Teilen haben einen kleinen Auftritt.
In Punkto Musik haben die Filmemacher auf eine Auswahl an bekanten Künstlern, wie Flo Rida, aber auch auf weniger bekannte Musiker, wie Haley Reinhart oder Skylar Grey, gesetzt. Der Mix aus Hip-Hop, House, Dance und Electro wird mit einer Prise Latino angereichert. Man hat sicherlich Wert darauf gelegt, verschiedene Musikgenres zu verwenden., um bei einem möglichst großen Publikum Anklang zu finden, ein gewisser „roter Faden“ ist aber bei der Songauswahl durchaus zu erkennen, als Zuschauer sollte man sich einfach auf die Tracks einlassen.
Die DVD und die Blu-Ray haben ein kleines Manko: Sie bieten keine 3D-Effekte. Anders als im Kino kommt der Film also ziemlich flach daher, wodurch die spektakulären Tanz-Nummern, bei denen die 3D-Effekte bis aufs Äußerste ausgereizt wurden, fehle und man sich als Zuseher nicht mehr mitten unter den Tänzern fühlt, sondern eben schlicht als Zuschauer. Dafür kommen aber die Farben besser zur Geltung, da die 3D-Brille, die normalerweise am Anfang, bevor sich die Augen an die Brille gewöhnt haben, einen leichten Grauschleier über die Leinwand legt, ebenfalls fehlt. Zwar sind Stimmen, Musik, Songs und Effekte auch dann noch gut hörbar und verständlich, wenn man den Fernseher – etwa mitten in der Nacht – leise aufdreht, viel mehr Spaß machen aber die Songs und Tanzeinlagen, wenn man das Ganze an einem verregneten Nachmittag doch etwas lauter einstellt und vielleicht ja sogar mittanzt ... Darüber hinaus bieten die Extras einen Blick hinter die Kulissen und zahlreiche Interviews.
Die DVD und die Blu-Ray sind voll beladen mit Extras – neben einer rund 40-minütigen Dokumentation über die Entstehung des Filmes und Eindrücken von den Tänzern sind natürlich auch entfallene oder erweiterte Szenen sowie ein Musikvideo enthalten. Für Fans sicherlich keine schlechte Ausbeute ...
„Step up – Miami Heat“ ist ein sehenswerter Tanzfilm mit spektakulären Street- und Performace-Art-Elementen und guten Darstellern. Auch wenn die Story streckenweise oberflächlich erscheint, so hat der Film im Großen und Ganzen durch die Protestaktionen doch mehr Tiefgang, als man zunächst vermuten würde. Garniert mit coolen Moves und fetten Beats ...
Sean und Eddy sind beste Freunde und die Initiatoren von „The Mob“. Was als Internet-Spaß begonnen hat – nämlich interessante und durchdachte Flashmobs auf YouTube hochzuladen um bei einem Wettbewerb 100.000 Dollar zu gewinnen – wird mit der Zeit zu einer fast schon revolutionistisch anmutenden Protest-Bewegung.
Eines Tages lernt Sean Emily kennen und verliebt sich in sie. Sie bringt ihn auf die Idee, Flashmobs mit politischem Ziel zu machen. Dabei erfährt Sean, dass sein Heimatviertel abgerissen werden soll, um Platz für Luxushäuser zu machen. Er erzählt dies seinen Freunden von „The Mob“ und die Flashmobber möchten nun gemeinsam verhindern, dass ihre Heimat von einem reichen Bauunternehmer zerstört wird ...
Zugegeben, die Story wirkt zunächst nicht wirklich aufregend oder gar neu und ist vorhersehbar, aber die Inszenierung ist wirklich sehenswert. Denn wenn aus perfekt ausgeführter Street-Performance-Art mit reißerischen Moves und heißen Tänzern mit der Zeit zu einem künstlerischen Protest mit eleganten Outfits, durchdachten Choreografien und farbenfrohen Aktionen wird, dann wird man als Zuschauer fast schon mitgerissen, von der zum Ausdruck gebrachten Leidenschaft der Darsteller und Tänzer.
Mit ihren Protestaktionen versucht „The Mob“ verschiedene gesellschaftliche Probleme anzusprechen. Zugegeben – jeder kann sich selbst Gedanken dazu machen – aber gewisse Überbegriffe gehören schon in den Raum gestellt: Einerseits wird der bedingungslose Kapitalismus mit seiner fast schon menschenverachtenden Finanzgier angeprangert, andererseits aber auch die stetig steigende Dekadenz und Starrsinnigkeit der Gesellschaft zur Schau gestellt.
Zugegeben, zur Nachahmung sind die meisten dieser Aktionen wohl kaum – steckt doch jede Menge Wissen, Technik und Probezeit dahinter. Was der Film aber vielleicht doch bewirkt –was für ein solches Tanz-Produkt aus Hollywood fast schon eine Revolution ist – ist, sein Publikum zum Nachdenken über die eigene Lebenswirklichkeit anzuregen. Denn wer hat sich nicht schon einmal über Politiker aufgeregt, die „falsche“ Entscheidungen getroffen haben. Es wird in „Step up – Miami Heat“ eben gezeigt, dass sich Bürger gegen Entscheidungen der „oberen Zehntausend“ durchaus – natürlich mit friedlichen Mitteln – zur Wehr setzen und ihrer Meinung Ausdruck verleihen können, auch wenn dies nicht immer gern gesehen wird.
Außerdem greift der Film ein damals (Sommer 2012) aktuelles Thema auf: Flashmobs. Diese gab und gibt es rund um die Welt, momentan sind sie – nicht zuletzt aufgrund von Harlem Shake und Co. – etwas weniger populär. Das Phänomen „Flashmob“ ist aber durchaus interessant: Da treffen sich scheinbar fremde Leute irgendwo und führen eine scheinbar sinnlose Aktion durch. Wozu? Weil es Spaß macht und weil man bei politischen Themen viele Menschen erreichen kann – man denke nur an die Küss-Treffen, bei denen sich unzählige Menschen küssten, um ein Zeichen gegen Intoleranz und Ausgrenzung zu setzen.
Visuell ist der Film gut umgesetzt, zeitweise mit rasanten Kamerafahrten oder schnellen Schnitten, zeitweise aber auch fast schon theatermäßig mit sehr langsamen Aufnahmen (vor allem in Szenen, in denen es um die Liebe zwischen Emily und Sean geht). Der vierte „Step up“-Film bietet daneben eine ganze Reihe von talentierten Schauspielern, die obendrein auch noch hübsch sind und denen möglicherweise ja genau das Gleiche gelingt, wie Channing Tatum im ersten Teil: bekannt und berühmt zu werden – wir werden aber sicherlich den einen oder die andere noch in weiteren Filmen zu sehen bekommen ... Aber auch ein paar alte Bekannte aus früheren „Step up“-Teilen haben einen kleinen Auftritt.
In Punkto Musik haben die Filmemacher auf eine Auswahl an bekanten Künstlern, wie Flo Rida, aber auch auf weniger bekannte Musiker, wie Haley Reinhart oder Skylar Grey, gesetzt. Der Mix aus Hip-Hop, House, Dance und Electro wird mit einer Prise Latino angereichert. Man hat sicherlich Wert darauf gelegt, verschiedene Musikgenres zu verwenden., um bei einem möglichst großen Publikum Anklang zu finden, ein gewisser „roter Faden“ ist aber bei der Songauswahl durchaus zu erkennen, als Zuschauer sollte man sich einfach auf die Tracks einlassen.
Die DVD und die Blu-Ray haben ein kleines Manko: Sie bieten keine 3D-Effekte. Anders als im Kino kommt der Film also ziemlich flach daher, wodurch die spektakulären Tanz-Nummern, bei denen die 3D-Effekte bis aufs Äußerste ausgereizt wurden, fehle und man sich als Zuseher nicht mehr mitten unter den Tänzern fühlt, sondern eben schlicht als Zuschauer. Dafür kommen aber die Farben besser zur Geltung, da die 3D-Brille, die normalerweise am Anfang, bevor sich die Augen an die Brille gewöhnt haben, einen leichten Grauschleier über die Leinwand legt, ebenfalls fehlt. Zwar sind Stimmen, Musik, Songs und Effekte auch dann noch gut hörbar und verständlich, wenn man den Fernseher – etwa mitten in der Nacht – leise aufdreht, viel mehr Spaß machen aber die Songs und Tanzeinlagen, wenn man das Ganze an einem verregneten Nachmittag doch etwas lauter einstellt und vielleicht ja sogar mittanzt ... Darüber hinaus bieten die Extras einen Blick hinter die Kulissen und zahlreiche Interviews.
Die DVD und die Blu-Ray sind voll beladen mit Extras – neben einer rund 40-minütigen Dokumentation über die Entstehung des Filmes und Eindrücken von den Tänzern sind natürlich auch entfallene oder erweiterte Szenen sowie ein Musikvideo enthalten. Für Fans sicherlich keine schlechte Ausbeute ...
„Step up – Miami Heat“ ist ein sehenswerter Tanzfilm mit spektakulären Street- und Performace-Art-Elementen und guten Darstellern. Auch wenn die Story streckenweise oberflächlich erscheint, so hat der Film im Großen und Ganzen durch die Protestaktionen doch mehr Tiefgang, als man zunächst vermuten würde. Garniert mit coolen Moves und fetten Beats ...
Kritik zu „Step up – Miami Heat“ von Benedikt Maukner, bewertet mit 4 von 5 Sternen.
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