Filmlexikon
Boyhood
Originaltitel:
Boyhood
Bewertung:
Genre, Land und Jahr, Länge:
Altersfreigabe:
Weiterführende Hintergrund-Informationen
Allgemeine Informationen zum Film
Kinostart:
5. Juni 2014Kino-Verleih:
Universal Pictures International AustriaDVD-Start:
6. November 2014Webseite:
www.boyhood-film.at
Informationen zur Altersfreigabe
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Freigegeben ab 12 Jahren
Dieses Spielfilmprojekt – Regisseur und Drehbuchautor Richard Linklater hat 12 Jahre hindurch einmal im Jahr für ein paar Tage gedreht – gleicht einem Entwicklungsroman. Es erzählt das Leben von Mason, einer Kindheit und Jugend in Texas – mit all ihren Höhen und Tiefen. Stiefvater Nr. 1 wird zunehmend Alkoholiker und schikaniert mehr und mehr Olivia, Mason, dessen Schwester und seine beiden eigenen Kinder. Eine unterschwellige Bedrohung in der täglichen häuslichen Situation ist deutlich spürbar, sie steigert sich langsam. Die Kids kommen einmal dazu, als der Stiefvater ihre Mutter offenbar gerade geschlagen hat (die Tat selbst wird nicht explizit in Szene gesetzt). Die Mutter zieht Hals über Kopf mit ihren Kindern aus, wobei sie die beiden Stiefgeschwister, mit denen sie sich immerhin mehrere Jahre gut verstanden hatten, beim tobenden Alkoholiker zurücklassen müssen. Obwohl diese Situationen nicht ausführlich verbalisiert werden und die Kinder diese mit wenigen Ausnahmen fast gleichmütig hinnehmen, kommt doch ihr Leiden an diesen Umbrüchen sehr klar durch. Die Streits der Mutter mit ihrem Vater, den Stiefvätern, die Übersiedlungen und die damit verbundenen Verluste, mehrere Schulwechsel sind nicht ganz ohne. Es wird keine heile Welt vorgegaukelt, der tägliche Kampf, den eine Jugend auch so mit sich bringen kann, und auch der der alleinerziehenden, teilweise überforderten Mutter, wird gezeigt, allerdings nimmt das Kinopublikum auch teil an den Glücksmomenten, den Erfolgen ... Die Sprache fiel teils als sehr derb auf. Drogen werden so nebenbei immer wieder konsumiert (allerdings ohne Verherrlichung). Die kleineren und größeren Katastrophen überstehen die Kinder augenscheinlich gut, der wichtige Rückhalt, die Liebe der Familie war ihnen immer gewiss. Die Empfehlung lautet: freigegeben ab 12 Jahren (Dauer: beinahe 3 Stunden!)
Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBWF – Info -
Empfehlenswert als Coming-of-Age-Geschichte ab 14 Jahren
Die Höhen und Tiefen dieser Jugend werden eindrucksvoll und äußerst realitätsnah geschildert. Die Zeit vergeht gemächlich, Stiefväter tauchen auf und verschwinden wieder, Erfolge, Misserfolge werden erlebt, Mason begegnet seiner ersten großen Liebe ... Die Handlung erscheint trotz der Jahres-Sprünge wie aus einem Guss, die Übergänge fließen gekonnt ineinander. Beeindruckend, die Schauspieler und somit Figuren über so viele Jahre beobachten zu können. Das umwerfende Ensemble, Kameraführung, Musik bestachen. Die Spielhandlung liefert zudem ein schönes Zeitkolorit dieser Jahre: Harry Potter-Hype und Obama-Wahlkampf, vom ersten iMac bis zu Facebook und Smartphone. Amüsant: das spontane Aufklärungsgespräch des Vaters mit seiner Tochter. Empfehlenswert ab 14 Jahren als Coming of Age-Geschichte.
Empfehlungsschreiben der Jugendmedienkommission, © BMBWF – Info