Filmlexikon

Guardians of the Galaxy

Originaltitel:

Guardians of the Galaxy

Bewertung:

Genre, Land und Jahr, Länge:

Fantasy, USA 2014,

Altersfreigabe:

ab 14 Jahren

Filmbild

Hau drauf und hab Spaß!

Eine Gruppe Wildfremder muss sich zusammenraufen, um das Weltall zu retten – doch dabei sind die Helden auf „Guardians of the Galaxy“ alles andere als klassische Kinosuperhelden. Ganz im Gegenteil, sie sind viel mehr die Antithese dazu – und dabei durchaus sympathisch ...

Ein junger Mann namens Peter Quill stielt auf einem fremden Planeten eine kleine, aber mächtige Kugel. Die will aber auch der Bösewicht Ronan haben und schickt seine Handlanger. Es kommt zu einem kurzen Kampf – doch Peter kann fliehen. Jedoch kommt er nicht weit, denn die Handlanger verfolgen ihn und in einer Stadt greifen sie erneut an. Durch Zufall helfen ihm Gamora sowie der sprechende Waschbär Rocket und das Baumwesen Groot. Allerdings werden sie alle von der herannahenden Polizei festgenommen und ins Gefängnis gebracht.

Dort treffen sie auch auf den nicht gerade zimperlichen Drax, der Gamora aus Rache töten möchte. Denn Truppen ihres Planeten töteten einst Drax‘ Familie. Irgendwie lässt sich das jedoch verhindern und die fünf raufen sich zu einem einigermaßen akzeptablen Team zusammen. Gemeinsam möchten sie nun die mächtige Kugel in Sicherheit vor Ronan bringen und damit gleichzeitig das Weltall retten. Doch das ist alles andere als einfach ...

Die „Guardians of the Galaxy“ überraschen nicht nur mit einer interessanten und vielschichtigen Handlung, sondern auch mit sympathischen Darstellern und gelungenen Special Effects. Aber der Reihe nach:

Für eingefleischte Fans der Comics ist die Geschichte sicherlich leicht verständlich und zu durchschauen. Für alle anderen bietet der Film eine vielschichtige Story, die an einigen Stellen zwar recht oberflächlich erscheint, durch die vielen unterschiedlichen Handlungsstränge (Peters Hintergrund, Gamoras Familie und ihr Verrat von Ronan, Drax‘ Geschichte und die vielen unterschiedlichen Planeten) wird daraus aber dennoch ein abwechslungsreiches und interessantes Movie.

Die Darsteller sind durchaus sympathisch und spielen ihre Rollen sehr gut. Die Charaktere wiederum sind so gar nicht typische Hollywood-Helden. Während beispielsweise „Spiderman“ ein zunächst durchschnittlicher aber warmherziger Schüler war oder „Captain America“ vom zierlichen Bürschchen zum Muskelprotz mutierte, fehlt diese Verwandlungsgeschichte bei den „Guardians“ vollständig. Einzige Parallele ist der tragische Tod von Peter Quills Mutter, der jedoch nur am Rande erwähnt wird und eigentlich nur in Form ihres Mixtapes präsent ist. Dafür ist etwa Waschbär Rocket stets übel gelaunt und würde isch wohl lieber der dunklen Seite der Macht anschließen. Und, ach ja, Drax ist sowieso ein Knacki und eingefleischter Gangster ...

Wenn ein Superheldenfilm groß angekündigt wird, können sich die Kinobesucher und -innen auf ein gewaltiges Effekt-Feuerwerk freuen. Um die Erwartungen nicht zu schmälern: Ja, auch in „Guardians of the Galaxy“ überbietet eine Szene effektmäßig die nächste, jedoch ist es, was die Computeranimationen angeht, bei diesem Film doch irgendwie anders. Es fehlt die Effekthascherei – also Szenen, die nur durch die ausgeklügelten und überdimensional aufgezogenen Animationen beeindrucken sollen. Im Gegenteil: fast immer stehen die Charaktere im Mittelpunkt – egal ob die Helden, die Bösewichte oder andere. Zwar kommt so gut wie keine Einstellung ohne Green-Screen und Computer aus, jedoch wären sie ohne Figuren leblos und uninteressant. Und genau das muss man diesem Film hoch anrechnen!

Wie schon ihre Kollegen, den „Avengers“, müssen sich auch die Gurdians mühevoll zusammenraufen – ihm wahrsten Sinne des Wortes. Die dabei entstehenden Konflikte sind durchaus realistisch und sehr amüsant anzusehen. Leider gehen die Filmemacher nicht sehr tiefgründig darauf ein, was aber der Handlung sicher nicht geschadet hätte.

Sehen wir uns noch ganz kurz die Musik an: Innerhalb der Filmmusik gibt es einen kleinen Bruch mit sonst üblicher Action- und Fantasy-Musik – denn Maß aller Dinge ist bei den „Guardians“ das Mixtape von Peter Quills Mutter, das eine durchmischte Auswahl von 1980er-Titeln enthält. Diese Musik in einen futuristischen Film einzubauen ist zwar sicherlich gewagt, dafür aber umso mehr gelungen. Auch die restliche, hinzukomponierte Filmmusik passt sich in dieses Konzept ein, versucht aber gleichzeitig das futuristische Element abzudecken.

Alles in allem ist „Guardians of the Galaxy“ ein überaus gelungener Film, der untypische Helden ins Rampenlicht bringt, eine spannende Handlung bietet und mit durchdachten und sympathischen Charakteren punktet. Von ein paar kleineren Schwächen abgesehen ist der Film sehr sehenswert und erhält von uns deshalb viereinhalb Sterne.

Kritik zu „Guardians of the Galaxy“ von , vom 23. Juli 2014, bewertet mit von 5 Sternen.

Bild: © Marvel / Disney

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