Filmlexikon
#Zeitgeist
Originaltitel:
Men, Women & Children
Bewertung:
Genre, Land und Jahr, Länge:
Altersfreigabe:
Unfassbar dämlich, aber auch genial
Ob es sich bei den mittelmäßigen Schauspieler und -innen oder der unfassbar dämlichen Handlung um den aktuellen „#Zeitgeist“ beim Filmemachen handelt? Naja, hoffentlich nicht ...
Wenn’s einem die Ehefrau nicht besorgt, muss man sich als Familienvater im Internet die nötige Befriedigung holen – während sich besagte Ehefrau, ebenfalls im Netz, zu einer Affäre verabredet. Gleichzeitig legt auch der liebe Sohnemann Hand an, während seine Schulkameradin aufreizende Fotos auf ihrer Webseite verkauft.
Ein paar Häuser weiter verspielt ein Nachbarsjunge seine Jugend bei einem Online-Rollenspiel, verliebt sich aber in ein von ihrer Mutter tyrannisiertes und stets überwachtes Mädchen aus seiner Schule. Dieses Mädchen wiederum liebt es, sich verkleidet und aufreizend zu fotografieren und die Bilder in ihrem Blog zu teilen. Ihre alles überwachende Mutter hält unterdessen in ihrem Wohnzimmer Vorträge über die vermeintlichen Gefahren des Internets, Verschwörungstheorien inklusive.
Alle sind irgendwie mit einander vernetzt ... aber wenn etwas schief geht, dann findet das keiner lustig. Etwa, wenn die Mama die Webseite, mit der ihre Teenager-Tochter berühmt werden und Geld verdienen will, einfach löscht. Oder wenn der Nachbarsjunge beim ersten Mal aufgrund seiner Pornosucht keinen hoch bekommt. Oder wenn die beste Freundin im Chat böse antwortet und sich der auf der anderen Seite sitzende Bub deshalb gleich selbst umbringen möchte ...
Zugegeben, die obige Darstellung der Handlung ist sehr vereinfachend und kommt ohne Namen der Charaktere aus – da ohnehin bedeutungslos. Denn die Charaktere werden nicht wirklich tiefgründig vorgestellt, noch kann man sich als Zuseher mit ihnen identifizieren.
Auch sonst vermag es die Story nicht, einen vom Hocker zu reißen. Die Handlung ist zerrissen in zahlreiche Teil- und Nebenhandlungen, die allerdings kein Gesamtbild ergeben. Die einzelnen Handlungsstränge sind teilweise miteinander verbunden – die jedoch nur unzureichend eingeführt und erläutert werden und so für noch mehr Verwirrung beim Publikum sorgen.
Dabei gäbe es durchaus gute Ansätze. Die satirische Auseinandersetzung mit Internetphänomenen hätte viel Potenzial gehabt, das leider nicht voll ausgeschöpft wurde. Doch die satirischen und teilweise leicht kritischen Elemente halten sicher dem einen oder der anderen einen Spiegel ihrer selbst vor. Durch ein paar gekonnte Jokes bringen einen diese Szenen auch möglicherweise zum Nachdenken über das eigene Internet-Verhalten. Gleichzeitig sind sie das Einzige, das dem Film etwas Besonderes verleiht. Ob beabsichtigt oder nicht sei dahingestellt – irgendwie macht das den Film auf eine ganz eigene Art genial.
Im Cast sind zwar große Namen zu finden – darunter etwa Adam Sandler, Jennifer Garner, Emma Thompson oder Ansel Elgort. Sie alle haben etwas gemeinsam: Sie haben unter ihrer sonst üblichen darstellerischen Qualität gespielt. Oder anders ausgedrückt: Die Schauspielerinnen und Schauspieler schaffen es nicht, ihren Figuren einen erkennbaren Charakter zu verleihen, viele Szenen wirken aufgesetzt und der Cast stellenweise recht unmotiviert.
Zwar sind die Computeranimationen ganz gut gelungen und die Einblendungen der SMS, E-Mails und Chatbeiträge wirkt authentisch und auch die Musik ist durchaus ganz nett ausgewählt, doch das verhilft dem Film nicht wirklich zu einem positiven Resümee.
Im Großen und Ganzen ist „#Zeitgeist“ ein aufgesetzter und unmotivierter Film, der durch einfache Mittel und Effekthascherei überzeugen und gleichzeitig die aktuelle Internetnutzung kritisch betrachten will. Beides gleichzeitig unterzubringen hat der Film aber leider nicht geschafft und so gibt’s von uns nur zweieinhalb Sterne.
Wenn’s einem die Ehefrau nicht besorgt, muss man sich als Familienvater im Internet die nötige Befriedigung holen – während sich besagte Ehefrau, ebenfalls im Netz, zu einer Affäre verabredet. Gleichzeitig legt auch der liebe Sohnemann Hand an, während seine Schulkameradin aufreizende Fotos auf ihrer Webseite verkauft.
Ein paar Häuser weiter verspielt ein Nachbarsjunge seine Jugend bei einem Online-Rollenspiel, verliebt sich aber in ein von ihrer Mutter tyrannisiertes und stets überwachtes Mädchen aus seiner Schule. Dieses Mädchen wiederum liebt es, sich verkleidet und aufreizend zu fotografieren und die Bilder in ihrem Blog zu teilen. Ihre alles überwachende Mutter hält unterdessen in ihrem Wohnzimmer Vorträge über die vermeintlichen Gefahren des Internets, Verschwörungstheorien inklusive.
Alle sind irgendwie mit einander vernetzt ... aber wenn etwas schief geht, dann findet das keiner lustig. Etwa, wenn die Mama die Webseite, mit der ihre Teenager-Tochter berühmt werden und Geld verdienen will, einfach löscht. Oder wenn der Nachbarsjunge beim ersten Mal aufgrund seiner Pornosucht keinen hoch bekommt. Oder wenn die beste Freundin im Chat böse antwortet und sich der auf der anderen Seite sitzende Bub deshalb gleich selbst umbringen möchte ...
Zugegeben, die obige Darstellung der Handlung ist sehr vereinfachend und kommt ohne Namen der Charaktere aus – da ohnehin bedeutungslos. Denn die Charaktere werden nicht wirklich tiefgründig vorgestellt, noch kann man sich als Zuseher mit ihnen identifizieren.
Auch sonst vermag es die Story nicht, einen vom Hocker zu reißen. Die Handlung ist zerrissen in zahlreiche Teil- und Nebenhandlungen, die allerdings kein Gesamtbild ergeben. Die einzelnen Handlungsstränge sind teilweise miteinander verbunden – die jedoch nur unzureichend eingeführt und erläutert werden und so für noch mehr Verwirrung beim Publikum sorgen.
Dabei gäbe es durchaus gute Ansätze. Die satirische Auseinandersetzung mit Internetphänomenen hätte viel Potenzial gehabt, das leider nicht voll ausgeschöpft wurde. Doch die satirischen und teilweise leicht kritischen Elemente halten sicher dem einen oder der anderen einen Spiegel ihrer selbst vor. Durch ein paar gekonnte Jokes bringen einen diese Szenen auch möglicherweise zum Nachdenken über das eigene Internet-Verhalten. Gleichzeitig sind sie das Einzige, das dem Film etwas Besonderes verleiht. Ob beabsichtigt oder nicht sei dahingestellt – irgendwie macht das den Film auf eine ganz eigene Art genial.
Im Cast sind zwar große Namen zu finden – darunter etwa Adam Sandler, Jennifer Garner, Emma Thompson oder Ansel Elgort. Sie alle haben etwas gemeinsam: Sie haben unter ihrer sonst üblichen darstellerischen Qualität gespielt. Oder anders ausgedrückt: Die Schauspielerinnen und Schauspieler schaffen es nicht, ihren Figuren einen erkennbaren Charakter zu verleihen, viele Szenen wirken aufgesetzt und der Cast stellenweise recht unmotiviert.
Zwar sind die Computeranimationen ganz gut gelungen und die Einblendungen der SMS, E-Mails und Chatbeiträge wirkt authentisch und auch die Musik ist durchaus ganz nett ausgewählt, doch das verhilft dem Film nicht wirklich zu einem positiven Resümee.
Im Großen und Ganzen ist „#Zeitgeist“ ein aufgesetzter und unmotivierter Film, der durch einfache Mittel und Effekthascherei überzeugen und gleichzeitig die aktuelle Internetnutzung kritisch betrachten will. Beides gleichzeitig unterzubringen hat der Film aber leider nicht geschafft und so gibt’s von uns nur zweieinhalb Sterne.
Kritik zu „#Zeitgeist“ von Benedikt Maukner, vom 11. Mai 2015, bewertet mit 2½ von 5 Sternen.
Bild: © Paramount Home Entertainment
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