Eine lange Reise

Eigentlich ist es ein Tag wie jeder andere: Nach Albereien mit seinem Bruder sucht der fünfjährige Saroo auf dem Bahnhof eines indischen Dorfes nach Münzen und Essensresten. Sein älterer Bruder hat ihn dort kurz alleine gelassen, als er nach Arbeit suchte. Doch nach einigen Stunden schläft der kleine Saroo in einem abgestellten Zug vor lauter Erschöpfung ein.

Als er wieder aufwacht, befindet er sich auf einer schier endlosen Reise quer über den Subkontinent Indien. In Kalkutta hält der Zug endlich wieder, wo er wochenlang nach seinem Bruder und seiner Mutter sucht. Saroo irrt durch die gefährlichen Straßen der Stadt, bis er schließlich in einem Waisenhaus landet.

Leider können die dortigen Mitarbeiter sein Zuhause nicht finden. Deshalb wird er von den Australiern Sue und John Brierley adoptiert. Die beiden schenken ihm ein liebevolles Zuhause auf Tasmanien. Später adoptieren sie einen weiteren indischen Buben.

Als Erwachsenen hat es Saroo nach Melbourne verschlagen. Dort ist er beruflich erfolgreich und wohnt mit seiner Freundin Lucy in einer schicken Wohnung. Eigentlich könnte es ihm nicht besser gehen. Doch nach all den Jahren lässt ihn die Frage nach seiner Herkunft nicht los.

In feinsäuberlicher Detektivarbeit setzt er alle Puzzleteile, die er aus seinen Erinnerungen zusammentreiben kann, zusammen. Auf seinem Laptop durchforstet er Nacht für Nacht Teile Indiens auf Google Earth, um seine lange Zugreise irgendwie zurückzuverfolgen – bis eines der Dörfer, das er findet, seiner Erinnerung zu entsprechen scheint …