Filmlexikon

Die Wütenden – Les Misérables

Originaltitel:

Les Misérables

Bewertung:

Genre, Land und Jahr, Länge:

Drama, F 2019,

Altersfreigabe:

ab 14 Jahren

Filmbild

Weiterführende Hintergrund-Informationen

Allgemeine Informationen zum Film

Informationen zur Altersfreigabe

  • Frei­gegeben ab 14 Jahren

    Der sehr realistisch gezeichnete Film bietet eine Reihe an Komponenten, die eine höhere Alterseinstufung notwendig machen. Eine gewalttätige und herabsetzende Sprache zieht sich durch den Film. Polizeiübergriffe und zahlreiche Bedrohungsszenarien (Gewalt gegen Kinder, Konfrontation mit einem ausgewachsenen Löwen, Einschüchterungsversuche, Schläge, Waffengebrauch etc.) verlangen seitens der Zuschauer/innen nach bereits reflektiert gefestigten Persönlichkeiten, die sich einer Diskussion stellen können. Als sehr problematisch empfindet die Kommission, dass es für die Kinder und Jugendlichen in diesem Film keinerlei sichere Anlaufstelle für deren Probleme gibt. Mit Jugendlichen umfassend zu diskutieren ist auch die von Gewalt und Revanchismus getragene Reaktion des verletzten und gedemütigten Issar. Alternative Wege, die der Gewaltspirale ein Ende setzen, müssten eingehend besprochen werden. Eine Freigabe ab 14 Jahren wird empfohlen.

    Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBWFInfo
  • Empfehlenswert als Diskussionsfilm ab 14 Jahren

    Der Film „Die Wütenden – Les Misérables“ zeichnet ein aktuelles, durchaus sehr realistisches Bild sozialer Brennpunkte, wobei einseitige Parteinahmen und Zuschreibungen ausbleiben. Vielmehr vermittelt der Film, wie soziale Probleme, fehlende Perspektiven sowie ein Mangel an Hilfeleistung und sicheren Anlaufstellen, gefährliche – rechtsfreie – Machtkonzentrationen fördern. Destruktive patriarchale Strukturen gewinnen an Boden, Gewaltspiralen spitzen sich zu, die friedliche Koexistenz ist zusehends fragil und eine Gewalteskalation der Benachteiligten und Vernachlässigten scheint jederzeit möglich. Der Film bietet viel essentiellen Diskussionsstoff zu sozialen und gesellschaftspolitischen Fragen. Welche sozialen Hilfestellungen sind vonnöten? Welchen Vorurteilen und Ängsten haben sich die einzelnen Gruppen zu stellen? Wie geht man mit diesen um? Wie lässt sich unter schwierigen sozialen Bedingungen und in einer multiethnischen Gesellschaft Kommunikation positiv leben? Allen voran müssen Möglichkeiten des Ausstiegs aus der Gewaltspirale diskutiert werden. Auch formal ist der Film in allen Komponenten bestens umgesetzt – mitunter mutet er dokumentarisch an. Die für die Narration wichtige Drohne wird auch stilistisch hervorragend in den Film eingegliedert. Empfehlenswert als Diskussionsfilm ab 14 Jahren.

    Empfehlungsschreiben der Jugendmedienkommission, © BMBWFInfo

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