Filmlexikon

Quo Vadis, Aida?

Originaltitel:

Quo Vadis, Aida?

Bewertung:

Genre, Land und Jahr, Länge:

Kriegsdrama, BIH/D/F/A/PL/RO/NL/N 2020,

Altersfreigabe:

ab 14 Jahren

Filmbild

Weiterführende Hintergrund-Informationen

Allgemeine Informationen zum Film

Informationen zur Altersfreigabe

  • Frei­gegeben ab 14 Jahren

    Neben Kriegsszenen, Beschimpfungen, sexueller Belästigung und den Zuständen im Flüchtlingslager ohne Sanitäreinrichtungen, Wasser und Verpflegung ist vor allem Aidas Suche nach einer Fluchtmöglichkeit für ihre Familie belastend. Der Film lässt die Zusehenden mit den Figuren mithoffen, was die emotionale Wirkung des Massakers von Srebenica (das nur im Ton und nicht im Bild gezeigt wird) verstärkt. Denn beim Massaker kommt auch Aidas Familie ums Leben. Jahre nach diesem Ereignis schreitet Aida durch eine Halle, in der menschliche Knochen und Gewandreste aufgelegt sind. Hier können Angehörige Familienmitglieder identifizieren. Auch diese Situation wird von der Kommission als stark belastend gesehen. Entlastend hingegen wird gewertet, dass Exekutionen nicht im Bild gezeigt werden und Aida am Ende des Films in ihre Heimatstadt Srebenica zurückkehrt und wieder als Lehrerin arbeitet. Der Film endet mit einer Präsentation ihrer Schulklasse vor deren Eltern, unter denen Täter wie Opfer des Krieges sitzen. Unter Abwägung aller genannten Argumente entscheidet die Kommission auf eine Freigabe ab 14 Jahren.

    Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBWFInfo
  • Empfehlenswert als zeitgeschichtliches Kriegsdrama ab 14 Jahren ab 14 Jahren

    Der Film beleuchtet ein Stück örtlich sehr naher Zeitgeschichte. Er ist keine objektive Auseinandersetzung mit dem Bosnienkrieg, sondern legt seinen Fokus auf die (fiktive) Figur der Dolmetscherin Aida und ihre Sicht der Dinge. Im historischen Rahmen ist der Streifen aber korrekt: So zeigt die Inszenierung auch die klare Mitschuld des UN-Kommandos, das auch (viel später) vor Gericht für seine Handlungen vor dem Massaker von Srebenica verurteilt wurde. Viele Themen des Films kann man aber auch allgemeiner sehen: Vor welche furchtbaren Entscheidungen ein Krieg einen stellen kann oder was es heißt, Flüchtling zu sein. Und ein ganz anderer Aspekt ist ebenfalls hervorzuheben: Der Film beleuchtet die Möglichkeiten eines Dolmetsch zwischen neutralem Übersetzer und machtvollem (oder ohnmächtigem) Gestalter. Regie und Schauspielleistung sind ebenso hervorzuheben, sodass die Kommission den Film als zeitgeschichtliches Kriegsdrama ab 14 Jahren empfiehlt.

    Empfehlungsschreiben der Jugendmedienkommission, © BMBWFInfo

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