Filmlexikon

Oppenheimer

Originaltitel:

Oppenheimer

Bewertung:

Genre, Land und Jahr, Länge:

Biografie/Drama, USA 2023,

Altersfreigabe:

ab 12 Jahren

Filmbild

Weiterführende Hintergrund-Informationen

Allgemeine Informationen zum Film

  • Kinostart:

  • Kino-Verleih:

    Universal Pictures International Austria

Informationen zur Altersfreigabe

  • Frei­gegeben ab 12 Jahren

    Basierend auf der Biografie "American Prometheus: The Triumph and Tragedy of J. Robert Oppenheimer" (Pulitzer Prize 2006) von Kai Bird und Martin J. Sherwin geht Regisseur und Drehbuchauter Christopher Nolan hier wichtigen Etappen im Leben des bekannten Physikers nach. Das Grundthema, die Entwicklung einer Massenvernichtungswaffe, birgt an sich schon eine Schwere, es herrscht so gut wie im ganzen Film eine bedrückende Atmosphäre vor. Die Soundebene ist intensiv, steigert sich langsam ins Bedrohliche oder setzt sehr plötzlich ein. Die Zeitsprünge stellen eine weitere Herausforderung dar, auch die Filmlänge. Die Gefahr der Weltzerstörung steht im Raum, besonders für Jugendliche doch eine Belastung, noch dazu bei den tagesaktuellen Bezügen was die Gefahren von Atomenergie betrifft. Aus Sicht des Jugendschutzes ist Darstellung von Sexualität zu erwähnen. Und ein tragisches Ereignis: Eine Exfreundin Robert Oppenheimers begeht Selbstmord. Der Film ist vielschichtig, das eindeutig Böse gerade für ein ganz junges Publikum oft nicht so leicht zuzuordnen. Komplexe Themen werden behandelt, wie Einsatz von Nuklearwaffen, Friedenssicherung, Wettrüsten, politisches Engagement, politische Machenschaften, Wissenschaft versus Moral, wissenschaftliche Meinungen und Errungenschaften und die (oft fragwürdigen) Entscheidungen der Politik – Themen, die Kinder überfordern könnten. Die Abwürfe der Atombomben in Japan werden hinterfragt, das Bombardement eines Feindes, der bereits geschlagen war (Hitler war zu diesem Zeitpunkt schon tot), wie es im Film einmal heißt. Die Opfer der Atombomben in Japan werden nicht gezeigt, die schrecklichen Auswirkungen aber verbal beschrieben. Zu sehen sind quasi Visionen Oppenheimers, in denen Menschen Hautfetzen herunterhängen, sich Gesichter auflösen. In den 1950er Jahren wird Oppenheimer in einem politischen Ausschuss vorgeladen. Gleichsam ein Scheinprozess, die Rechtsstaatlichkeit wird hier mehr als angezweifelt. Jugendliche ab 12 Jahren sollten die ernsten Themen des Films adäquat einordnen und sich ausreichend distanzieren können. Freigabeempfehlung: ab 12 Jahren (Anm.: Filmdauer von 3 Stunden).

    Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBWFInfo
  • Sehr empfehlenswert als politisch-gesellschaftskritisches Biopic ab 16 Jahren

    Dieser biografische Film bietet zahlreiche Diskussionsanstöße. Die Gefahren der Atomenergie sind aktuell wieder sehr im Blickpunkt. Historisch wird einiges angesprochen, politische Hintergründe werden geschildert, Kriegsentscheidungen, kommunistisches Engagement, Verfolgung während der McCarthy-Ära etc. Die moralische Komponente von Wissenschaft und Forschung ist ein wichtiger Aspekt. Insgesamt wird anhand Oppenheimers Leben Einblick in hochkomplexe und interessante Zusammenhänge gegeben. Auch die filmtechnische Umsetzung, die eingesetzten Stilelemente fanden großen Zuspruch: sehr empfehlenswert als politisch-gesellschaftskritisches Biopic ab 16 Jahren.

    Empfehlungsschreiben der Jugendmedienkommission, © BMBWFInfo

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