Geschichtslexikon
Investiturstreit
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Der Investiturstreit war ein Streit zwischen Papst und Kaiser um das Einsetzen von Bischöfen: Der Papst ist der Anführer der Kirche, der Kaiser der Anführer des Heiligen Römischen Reiches. Beide wollen bestimmen, wer die Bischöfe und Äbte in ihre Ämter einsetzen darf, denn diese haben nicht nur wichtige religiöse Aufgaben, sondern auch viel Macht in der Politik.
Worum ging es im Investiturstreit?
Der Streit ging darum, wer die Bischöfe und Äbte einsetzen darf. Der Papst meinte, das sei seine Aufgabe, denn die Bischöfe seien Diener der Kirche. Der Kaiser wiederum meinte, er habe das Recht, die Bischöfe einzusetzen, denn sie seien wichtige Beamte in seinem Reich.
Der Kampf zwischen Heinrich IV. und Gregor VII.
Der Höhepunkt des Streits war der Konflikt zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. Heinrich IV. setzte einen Bischof ein, den der Papst nicht wollte. Gregor VII. exkommunizierte Heinrich IV., das heißt, er schloss ihn aus der Kirche aus. Damit verlor der Kaiser gewissermaßen seine Macht. Heinrich IV. musste im Winter 1077 drei Tage lang barfuß vor der Burg des Papstes in Canossa stehen, um die Exkommunikation aufzuheben.
Das Ende des Investiturstreits
Der Investiturstreit dauerte noch viele Jahre lang an. Erst 1122 wurde er mit dem Wormser Konkordat beendet. In diesem Vertrag wurde vereinbart, dass der Papst und der Kaiser gemeinsam die Bischöfe einsetzen würden.
Warum war der Investiturstreit so wichtig?
Der Investiturstreit war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte Europas. Er zeigte, dass die Macht des Papstes und die Macht des Kaisers nicht gleich waren. Der Papst konnte sich gegen den Kaiser durchsetzen und die Unabhängigkeit sowie die weltliche Macht der Kirche stärken.