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Beachte das Urheberrecht

Was ist das Urheberrecht?

Bestimmt kennst du aus dem Kino Werbespots, die darauf hinweisen, dass man den Film nicht mit dem Handy abfilmen darf. Das würde gegen das Urheber­recht verstoßen.

Bilder, Texte, Videos, Musik, Programm-Code und vieles andere sind durch das Urheberrecht geschützt. Darin sind die Rechte und Pflichten von denen, die ein Werk erschaffen haben, und denen, die es nutzen möchten, geregelt.

Solche Werke sind als Eigentum der jeweiligen Urheberin oder Urhebers zu sehen. Das Urheberrecht schützt dieses Eigentum, etwa vor unerlaubtem Kopieren und Veröffentlichen, was einem Diebstahl gleichkäme.

Grundsätzlich gilt: Werke anderer darf man nur nach Genehmigung und mit der Angabe der Urheberin oder des Urhebers verwenden. Es gibt aber eine Ausnahme: Man darf in wissenschaftlichen Arbeiten aus Texten zitieren. Dieses Zitat ist ein kurzer Aus­schnitt aus dem ursprünglichen Text, der mit der Angabe des ursprünglichen Autors oder Autorin versehen ist.

Diskutiert in der Klasse, wo ihr in eurem Alltag mit dem Urheberrecht zu tun habt. Sind eure eigenen Aufsätze urheberrechtlich geschützt?

Tipp

Wenn du in der Schule mit Inhalten arbeitest, die nicht von dir selbst stammen, beachte Folgendes:

  • Nenne die Urheberin oder den Urheber.
  • Gib an, woher deine Quelle stammt, am besten so genau wie möglich (nenne etwa bei einem Buch den Titel, die Autorin oder den Autor, den Verlag, den Verlagsort und das Erscheinungsjahr).
  • Verwendest du eine Webseite als Quelle, gib neben dem vollständigen Link auch Datum und Uhrzeit deines Besuchs an.

Frei verwendbar?

Viele glauben, dass alles, was man bei Wikipedia findet, kostenlos kopiert und weiterverwendet werden darf. Das stimmt allerdings nicht!

Viele Inhalte von Wikipedia (wie die Artikel­texte, Bilder oder Videos) stehen unter „Creative Commons“-Lizenzen. Das sind rechtliche Vorgaben, an die man sich halten muss, wenn man das Material, das damit lizenziert ist, verwenden möchte.

So schreiben diese Lizenzen vor, dass man den Urheber oder die Urheberin nennen muss. Weiters ist darin festgelegt, ob man das Material für kommerzielle Zwecke nutzen oder ob man Änderungen vornehmen darf.

Suche auf Wikipedia nach dem Bild eines Fuchses. Nenne die Lizenz, unter der dieses Foto veröffentlicht wurde und erkläre, welche Bedingungen diese Lizenz für das Verwenden des Bildes vorgibt.

Link zum Bild:

Lizenz:

Das darf ich:

Das darf ich nicht:

Creative-Commons-Lizenzen: So nutzt du freie Inhalte legal

Was sind Creative-Commons-Lizenzen?

Creative Commons (CC) Lizenzen sind eine einfache Möglichkeit, um urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Bilder, Musik, Texte und Videos mit anderen zu teilen. Anders als bei herkömmlichem Urheberrecht erlauben CC-Lizenzen die Nutzung der Inhalte unter bestimmten Bedingungen, ohne dass du die Urheberin oder den Urheber um Erlaubnis fragen musst.

Welche verschiedenen CC-Lizenzen gibt es?

Bei den CC-Lizenzen handelt es sich um eine Art Baukasten-Prinzip. Diese einzelnen Bausteine gibt es, wobei „BY“ in jeder aktuellen CC-Lizenz vorkommt:

  • Namensnennung (BY): Du musst den Urheber oder die Urheberin des Inhalts nennen.
  • Weitergabe unter gleichen Bedingungen (SA): Wenn du den Inhalt bearbeitest und weiterverbreitest, musst du deine Bearbeitung unter der gleichen Lizenz wie das Original veröffentlichen.
  • Keine kommerzielle Nutzung (NC): Du darfst den Inhalt nicht für kommerzielle Zwecke nutzen.
  • Keine Bearbeitung (ND): Du darfst den Inhalt nicht verändern.

Es gibt aktuell sechs verschiedene CC-Lizenzen, die jeweils unterschiedliche Rechte und Einschränkungen festlegen und aus den oben genannten Bausteinen bestehen. Diese Lizenzen sind:

  • CC BY: Du musst den Namen des Urhebers nennen.
  • CC BY-SA: Du musst den Namen des Urhebers nennen und deine bearbeitete Version unter derselben Lizenz veröffentlichen.
  • CC BY-ND: Du musst den Namen des Urhebers nennen und darfst das Werk nicht verändern.
  • CC BY-NC: Du musst den Namen des Urhebers nennen und darfst das Werk nicht kommerziell nutzen.
  • CC BY-NC-SA: Du musst den Namen des Urhebers nennen, darfst das Werk nicht kommerziell nutzen und musst deine bearbeitete Version unter derselben Lizenz veröffentlichen.
  • CC BY-NC-ND: Du musst den Namen des Urhebers nennen, darfst das Werk nicht kommerziell nutzen und darfst es nicht verändern.

Daneben gibt es noch ältere Lizenzen, die heute für neue Werke nicht mehr verwendet werden, bei älteren aber weiterhin bestehen bleiben. Außerdem kann jede Lizenz mit einer Versionsnummer (aktuell 1.0 bis 4.0) versehen werden. Die Lizenztexte unterscheiden sich zwischen den Versionsnummern etwas. Bei Version 3.0 ist es obendrein möglich, eine länderspezifische Version zu wählen. Dazu wird das zweistellige Länderkürzel hinten angehängt (Beispiel: „CC BY-SA 3.0 AT“).

Wie finde ich heraus, welche CC-Lizenz für ein Werk gilt?

Die Lizenzbedingungen sind in der Regel direkt beim Werk vermerkt, etwa in Form eines Symbols oder eines Links. Du kannst auch die Suchfunktion auf der Creative-Commons-Website nutzen, um nach Werken mit bestimmten Lizenzen zu suchen.

Wie verwende ich Inhalte mit CC-Lizenz?

Um Inhalte mit CC-Lizenz zu verwenden, musst du die Lizenzbedingungen beachten. Je nach Lizenz kannst du den Inhalt etwa

  • kopieren und verbreiten
  • bearbeiten und remixen
  • für kommerzielle Zwecke nutzen

Wichtig: Auch wenn CC-Lizenzen die Nutzung von Inhalten vereinfachen, ist es wichtig, die Lizenzbedingungen immer genau zu lesen und zu beachten.

Creative-Commons-lizenzierte Inhalte finden

Es gibt viele Möglichkeiten, mit Creative Commons lizenzierte Inhalte (wie Fotos, Audios oder Videos) zu finden. Am einfachsten geht das über die Suchmaschine der Creative-Commons-Organisation. Aber auch andere Suchmaschinen und große Plattformen (wie Google, Flickr oder Vimeo) ermöglichen durch Setzen von Filtern, nur nach Creative-Commons-Inhalten zu suchen. Im Medienarchiv von Wikimedia findest du überwiegend Creative-Commons-Inhalte und gänzlich freie Medieninhalte.

Ich liebe es, Fotos von Tieren im Wald zu machen. Diese lade ich dann zu den passenden Artikeln in einem Internetlexikon hoch.

Informiert euch, welche „Creative Commons“-Lizenzen es gibt, und entscheidet, welche davon für Laras Fotos infrage kommen würden. Begründet eure Entscheidung gemeinsam.

Welche „Creative Commons“-Lizenzen es gibt:

Welche „Creative Commons“-Lizenzen für Laras Fotos infrage kommen:

OER – Offene Bildungsressourcen

OER steht für „Open Educational Resources“ („Offene Bildungsressourcen“). Das sind Lernmaterialien, die kostenlos und frei zugänglich sind.

Das Tolle an OER ist, dass man sie nicht nur nutzen, sondern auch verändern und teilen kann. So kannst du zum Beispiel eigene Spiele erfinden, Geschichten schreiben oder Bauanleitungen basteln und diese mit anderen Kindern teilen.

Es gibt viele verschiedene Arten von OER: E-Books, Videos, Spiele, Übungen und vieles mehr. Um OER handelt es sich immer dann, wenn eine freie Lizenz (wie Creative Commons) für diese Inhalte vergeben wurde.

Große OER-Projekte sind beispielsweise das Klexikon, Serlo oder iMooX.

klexikon.zum.de

Klexikon – das Kinderlexikon

https://klexikon.zum.de/wiki/Klexikon:Willkommen_im_Klexikon

Serlo

Serlo – Die freie Lernplattform

Die freie Lernplattform

https://de.serlo.org/

imoox.at

Startseite | iMooX

iMooX bietet kostenlose Online-Kurse auf Hochschulniveau – barriererfrei und auf mehreren Sprachen.

https://imoox.at/mooc/

openeducation.at

Startseite - Open Education Austria

https://www.openeducation.at/

Frage deine Lehrerin oder deinen Lehrer, ob ihr im Unterricht bereits mit OER gearbeitet habt.

Gestaltet gemeinsam in Gruppen OER-Inhalte. Das kann etwa ein Handout über ein Tier, ein interaktiver Zeitstreifen und vieles mehr sein.

Unser Thema:

Kurze Beschreibung der Idee:

Link zu unserer OER:

Darf man das?

Lies die Beispiele und gib an, ob die Schilderung laut Urheberrecht erlaubt oder verboten ist.

erlaubtverboten
Einen heruntergeladenen Kinofilm über Dropbox mit Freunden teilen.
Bild mit Angabe von Fotografin oder Fotograf und Lizenz bei einem Referat zeigen.
Einen YouTube-Clip herunterladen, schneiden und auf YouTube hochladen.
Ein selbstgeschriebenes Musikstück aufnehmen und an Freunde schicken.
Ein Foto von einem Kunstwerk in einem Museum fürs Familienalbum machen.
Das Klassenfoto einscannen und für Verwandte kopieren.
Ein Theaterstück Friedrich Schillers in der Schule aufführen.

Urheberrecht und Lizenzen bei digitalen Inhalten

Das Urheberrecht gilt auch für den Programmcode von Software, den Text und die Bilder auf Webseiten oder für die Gestaltung von Programmen. In Österreich ist es nicht möglich, als Urheberin oder Urheber auf das Urheberrecht zu verzichten.

Möchte man aber sein Werk allen Menschen kosten­los zur Verfügung stellen, ist das durch verschiedene Lizenzmodelle möglich. Viele Bilder und Videos stehen etwa unter einer „Creative Commons“-Lizenz.

Für Software und Code-Schnipsel gibt es andere Lizenzen, wie etwa die MIT- oder die Apache-Lizenz. Diese erlauben es anderen Personen den Code zu verwenden und zu verändern. Solchen frei verwend­baren Programmcode nennt man auch „Open Source“.

Im Bildungsbereich spielen OER, Open Educational Resources, eine Rolle. Das sind freie Lernmaterialien, die kostenlos im Internet zu finden sind und von Lehrerinnen und Lehrern verändert und weiterver­breitet werden dürfen.

Hört euch bei euren Lehrern und Lehrerinnen um, ob sie bereits mit mit Open Educational Resources gearbeitet haben und was sie dabei beachten mussten.

Tipp

Wenn du fremdes Material veröffentlichen möchtest (etwa bei YouTube oder Instagram hochladen, in selbst programmierte Software anbieten), beachte folgende Punkte:

  • Steht das von dir verwendete Material unter einer bestimmten Lizenz (wie Creative Commons, Apache-Lizenz usw.), musst du die Lizenz angeben.
  • Frage vorher den Urheber oder die Urheberin um Erlaubnis und gib seinen oder ihren Namen an.
  • Du darfst das fremde Material nicht in einer Weise verwenden, die die Urheberin oder den Urheber negativ darstellen, jemanden beleidigen oder verunglimpfen.
  • Open-Source-Software wird meistens „as is“ angeboten. Das heißt, der Code kann Fehler enthalten oder Probleme verursachen. Es ist jedoch diejenige Person dafür verantwortlich, die den Code in einem eigenen Projekt verwendet und dieses veröffentlicht. Prüfe also fremden Code auf mögliche Probleme, bevor du ihn in deine Software einbaust.

Wiederholung

Kreuze an, worum es sich beim Urheberrecht handelt.

Wenn du Inhalte von einer anderen Person verwendest, ist es dann sinnvoll, den Namen dieser Person anzugeben?

Kreuze an, was man unter „Creative Commons“ versteht.

Erlaubt oder verboten? Kreuze an.

erlaubtverboten
Ein mit „Creative Commons“-Lizenz versehenes Bild in einem Referat verwenden.
Ein Online-Spiel herunterladen und mit anderen Menschen teilen.
Ein Video auf YouTube am Handy anschauen.