„Captain America“ versucht sich, in seinem zweiten Einzelabenteuer selbst zu übertrumpfen. Mit noch mehr Effekten, einer verworrenen Story und einer Reihe alter Bekannter wartet „The Return of the first Avenger“ auf und versucht, die hohen Erwartungen der Fans zu erfüllen, was jedoch nur teilweise klappt ...
Es ist viel Zeit seit
seinem Einsatz gegen „Red Skull“ vergangen – durch einen langen Tiefschlaf in die Gegenwart versetzt, muss sich Steve Rogers erst an die moderne Gegenwart gewöhnen. Doch eine Operation auf einem Schiff von S.H.I.E.L.D. bringt ihn und andere Personen in arge Bedrängnis. Da Natascha Romanoff geheime Daten gestohlen hat, werden sie und Steve nun von der Geheimorganisation Hydra, die schon längst S.H.I.E.L.D. unterwandert hat, verfolgt.
Doch was steckt dahinter? Fest steht nur, dass Hydra eine geheime Operation durchführen möchte, um irgendwie an die Weltherrschaft zu gelangen. Dabei sollen moderne Geräte von S.H.I.E.L.D. behilflich sein und die von Natascha gestohlenen Daten sind der Schlüssel dazu. Aus genau diesem Grund wurde auch der mysteriöse Winter Soldier auf Natasha und Steve angesetzt – und der ist alles andere als ein leichter Gegner ...
„The Return of the first Avenger“ versucht, den hohen Anforderungen des Publikums – vor allem von Fans des
ersten Teils – gerecht zu werden und setzt daher bei allem auf Superlative. Das funktioniert allerdings nur bedingt:
Die Story ist zwar an einigen Stellen durchaus tiefgründig, im Großen und Ganzen auch recht interessant und über den ganzen Film hin auch recht verworren. Durch die Vielschichtigkeit, die dadurch entsteht, ist sie aber auch gelegentlich unausgeglichen. Außerdem wird die Handlung für die knallharten Actionszenen im Hau-Drauf-Stil unterbrochen, was sie an eben diesen Stellen doch recht oberflächlich erscheinen lässt.
Und wenn wir schon einmal dabei sind: Wie bei vielen anderen Action- und Fantasy-Fortsetzungen ist man auch beim zweiten „Captain America“-Film mit den Computer-Effekten sehr großzügig. Das ist schade, denn auch wenn die Effekte sehr gut gemacht sind, wirken die eh ohnehin schon sehr actionlastigen Sequenzen dadurch zusätzlich aufgebläht und auch ziemlich unglaubwürdig – und „Captain America“ überlebt das Ganze natürlich auch ...
Dafür sind die Darsteller – wie schon beim
ersten Teil – sympathisch und spielen ihre Figuren mit Enthusiasmus und Freude, was man ihnen auch anmerkt. Zwar versteift man sich diesmal sehr auf Steve Rogers (gespielt von Chris Evans) und seine Partnerin Natascha Romanoff (gespielt von Scarlett Johansson), wodurch diesen beiden Figuren sehr viel Aufmerksamkeit zuteil wird und die Nebenrollen fast schon untergehen. Doch die beiden Schauspielprofis haben dies auch genutzt, um sich selbst in Szene zu setzen – was durchaus als gelungen bezeichnet werden kann.
Auch die Musik ist wieder sehr gut gemacht – sie erzeugt nicht nur Spannung, sondern dient auch als Stilmittel und ist gemischt mit poppigen Beats und klassischen Elementen. Hingegen sind mache Szenen zu sehr in die Länge gezogen – da nützt auch die beste Musik nicht viel, sie sind nach einiger Zeit schlicht langweilig – vor allem, wenn sich ständig dasselbe wiederholt.
Alles in Allem ist „The Return of the first Avenger“ zwar ein stellenweise sehr aufgeblasener, aber für Fans von reichhaltiger Action und von „Captain America“ durchaus sehenswerter Film, der sympathische Darsteller und eine interessante Handlung bietet. Deshalb vergeben wir gute dreieinhalb Sterne.
Kritik zu „The Return of the First Avenger“, von Benedikt Maukner, am 25. März 2014