Freigegeben ab 8 Jahren
Gilles de Maistre („Der Wolf und der Löwe“ 2021 und „Mia und der Weiße Löwe“ 2018) verfilmt erneut ein Buch seiner Frau Prune de Maistre. Das Anliegen des Einsatzes für gefährdete Tiere ist an und für sich ehrenwert, aber die Verharmlosung bzw. Vermenschlichung wilder Tiere wurde von der Kommission als desorientierend beurteilt. Schrecken verbreiten die Wilderer, die immer wieder Schüsse abgeben – auch ganz in der Nähe von Ella und dem Jaguar. Sie treffen zwar nur einmal (mit einem Betäubungspfeil), wirken mit ihren Schusswaffen aber stets sehr bedrohlich. Belastend ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass Ellas Mutter von Wilderern erschossen worden ist. Szenen mit einer Python könnten vor allem auf jüngere Kinder Angst machend wirken. Die Figur der Biologielehrerin, die offensichtlich psychische Probleme hat (z.B. ist sie lange Zeit nicht außer Haus gegangen), schluckt laufend Medikamente. Dennoch maßt sie sich an, den Einheimischen die Welt zu erklären – zumindest wurde das von der Kommission so empfunden. Die Gefangennahme von Ella und dem Jaguar durch die „Bösen“ gegen Ende des Films findet unter Waffenbedrohung statt und ist insgesamt sehr dramatisch inszeniert. Als entlastend bewertet wurden Aussagen von Erwachsenen wie Onkel Oré (in etwa „Es ist zu gefährlich, du musst zurück nach Hause“), die kulissenhafte (Bromelien!) und wenig authentisch (z.B. Indigene) wirkende Inszenierung sowie zahlreiche Unglaubwürdigkeiten (das Handy der Lehrerin funktioniert auch nach Wasserbad ohne Probleme u. ä.) („freigegeben ab 8 Jahren“).
Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBWF – Info