Filmlexikon

Brokeback Mountain

Originaltitel:

Brokeback Mountain

Bewertung:

Genre, Land und Jahr, Länge:

Drama, USA 2005,

Altersfreigabe:

ab 12 Jahren

Filmbild

Weiterführende Hintergrund-Informationen

Mut zur Außergewöhnlichkeit bewiesen die Macher von „Brokeback Mountain“. Und das nicht durch großartige Spezialeffekte oder eine billiante 3D-Animation, sondern durch die einfache und romantische Liebesbeziehung zwischen zwei Cowboys. Der Film wurde zu einem der erfolgreichsten Filme 2005, sorgte aber gleichzeitig in den USA und weiteren Ländern für jede Menge Gesprächsstoff ...

Der Film gewann insgesamt 3 Oscars, 4 Golden Globes und 4 BAFTA-Awards sowie mehr als 45 (!) weitere Auszeichnungen.

Die Kritiken zum Film waren durchaus sehr positiv:

„Ein zutiefst anrührendes Drama, dessen Darsteller ihre Figuren mit glaubhaftem Leben erfüllen und ihnen doch ihr Geheimnis belassen. In den Hoffnungen, Sehnsüchten und Lebenslügen des Paares vermittelt der meisterhaft inszenierte, episch breite Film die Einsamkeit und Ängste seiner beiden Protagonisten.“ (Lexikon des internationalen Films)

„‚Brokeback Mountain‘ ist der erste Höhepunkt des Filmfestivals. Er kommt mit einer Ruhe und einer Langsamkeit daher, die schon selten geworden ist im Kino. Läßt sich Zeit beim Beobachten. Stellt nichts aus. Und höhlt doch endlich dieses Klischee des einsamen Cowboys gründlich aus … Heath Ledger und Jake Gyllenhaal, von denen man bislang nicht wußte, ob sie bloß Stars sind oder wirkliche Mimen. Wie sie hier altern, was nicht nur Sache der Maske ist, wie sie ihr Verlangen verstecken und es doch hinter ihrer Maske hervorblitzen lassen; und wie Ang Lee dies trotz dieser extrem zeitbezogenen Story zur zeitlosen Geschichte stilisiert, die auch heute noch in der Provinz passieren könnte: Das ist große Kinokunst.“ (Die Welt)

„Für seinen mutigen Anfang und reale Ausführung – seiner Bedienung der Western-Mythologie, seiner Entdeckung von einer subversiven sexuellen Ehrlichkeit an einem unerwarteten Schauplatz – missglückt ‚Brokeback Mountain‘ schlussendlich unsere Emotionen vollständig einzunehmen.“ (Time Magazine)

„Ang Lee braucht leider sehr lang, um die Verzweiflung seiner Helden plausibel zu machen. Freundlich ausgedrückt: Der Regisseur verzichtet auf jede direkte Anklage der Außenwelt und schildert nur, wie es den Protagonisten ergeht – ihre unbeholfenen Umarmungen, ihre jähen Gewaltausbrüche, ihr Versagen gegenüber der eigenen Familie. Erst am Ende gewinnt der Film die Leidenschaft, die er zuvor eineinhalb Stunden lang behauptet. Man kann Lee den prächtigen Landschaftkitsch und den zarten Schwulenkitsch dieses Films vorwerfen, seine Botschaft aber ist von schöner universaler Gültigkeit: In einer Welt, die vom Terror der Moralapostel vergiftet wird, können die Menschen nicht glücklich werden.“ (Der Spiegel)

„Wunderbar leicht entwickelt Ang Lee aus der archaischen Arbeit des Viehhütens die raue Verbundenheit zweier Western er und aus ihrer Kumpanei eine Leidenschaft … Und eines Nachts … kriecht Ennis zähneklappernd zu Jack ins Zelt. Dort ereignet sich die anrührendste Szene in der Geschichte des Genres, wobei es den grandiosen Darstellern gelingt, Cowboys als Liebende zu zeigen, ohne sie in ihrer Kantigkeit zu beschädigen: nach der ersten Berührung fürchtet man als Zuschauer minutenlang, sie könnte doch noch in Mord ausarten.“ (Die Zeit)


Die Schauspieler Heath Ledger (Ennis del Mar) und Michelle Williams (Alma Beers del Mar) lernten sich auch außerhalb des Filmsets kennen und lieben. Beide verlobten sich; am 28. Oktober 2005 kam ihre Tochter Matilda Rose Ledger zur Welt, deren Patenonkel Jake Gyllenhaal ist.

Während des Drehs der 4.-Juli-Szenen im kanadischen Fort Macleod gab die Filmcrew den hunderten kanadischen Statisten die Anweisung, sich so zu verhalten, als hätte der lokale Eishockey-Club Calgary Flames den Stanley Cup gewonnen.

Heath Ledger hat im Film eine Szene, in der er im Adamskostüm in einen See springt. Regisseur Ang Lee beabsichtigte jegliche Nacktszenen, die Ledger frontal zeigen, aus dem Film zu schneiden, doch ein Paparazzo war während des Drehs der Szene anwesend und nahm Fotos von Ledger mit seiner Digitalkamera auf. Die Bilder kursierten schon kurze Zeit später im Internet und wurden auch in der Presse veröffentlicht.

Laut Medienberichten agierte Heath Ledger bei einer Kuss-Szene mit Jake Gyllenhaal so stürmisch, dass er ihm fast die Nase gebrochen hätte.

In ihrem Buch „The Sense and Sensibility Screenplay & Diaries: Bringing Jane Austen’s Novel to Film“, beschreibt die britische Schauspielerin Emma Thompson, dass sich Ang Lee nach einem anstrengenden Drehtag mit einer Schafherde zu Sinn und Sinnlichkeit (1995) geschworen hatte, nie wieder mit Tieren am Filmset zu arbeiten. Für Brokeback Mountain brach der taiwanische Regisseur sein Versprechen – im Film hüten die beiden Hauptcharaktere Schafe.

Ang Lee berichtete in verschiedenen Interviews von einer Szene, in der Michelle Williams in der Rolle der Alma am Boden zerstört ist, als sie herausfindet, dass ihr Ehemann eine Beziehung zu einem Mann unterhält. Um in der Szene authentisch zu wirken, bat sie Heath Ledger und Jake Gyllenhaal, sich hinter der Kamera in ihrem Blickfeld zu positionieren und zu küssen, um für die Filmsequenz zusätzliche Motivation zu erhalten. Als Ledger und Gyllenhaal sich nicht intensiv genug küssten, soll Williams die beiden gebeten haben, intensiver zu agieren.

Die beiden Hemden der Hauptdarsteller, die in dem Film eine wichtige Rolle spielen, wurden für einen karitativen Zweck über das Internet-Auktionshaus eBay angeboten. Der Erlös von über 100.000 Dollar kam der Kinder-Hilfsorganisation Variety zu. Käufer war der kalifornische Schwulen-Aktivist und Autogrammsammler Tom Gregory, der mit seinem Partner in der restaurierten Villa Gary Coopers in Beverly Hills lebt.

Teilweise aus Wikipedia

Allgemeine Informationen zum Film

  • Kinostart:

  • Kino-Verleih:

    Constantin Film
  • DVD-Start:

    16. Oktober 2006
  • TV-Premiere:

    22. Februar 2009, ORF 1
  • Webseite:

Informationen zur Altersfreigabe

  • Frei­gegeben ab 12 Jahren

    Der ruhige Erzählstil des Films mit vielen schönen Landschaftsaufnahmen wird nur ab und zu durch Bilder der Leidenschaft aufgebrochen. Freilich ist der Film durch eine Stimmung der Ausweglosigkeit geprägt, die emotional belastend wirkt. Außerdem muss man befürchten, dass das im Film gezeigte Zerbrechen der Ehen der Protagonisten wegen deren sexueller Orientierung desorientierend auf jüngere Kinder wirken kann, da sie sich auch mit den Schicksalen der involvierten Kinder identifizieren. Daher zulässig ab einer Altersstufe von 12 Jahren.

    Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBWFInfo
  • Sehr empfehlenswert als Beziehungsdrama ab 14 Jahren

    Das formal und inhaltlich großartig erzählte Drama thematisiert ein Thema, das erst in unseren Tagen auf wachsendes Verständnis stößt. Letztlich handelt es sich bei diesem Film aber um eine tragische Liebesgeschichte, die den Betrachter so sehr in Bann nimmt, dass am Ende fast gleichgültig ist, ob sie sich zwischen gleich- oder verschieden geschlechtlichen Partnern abspielt. Somit als Beziehungsdrama sehr empfehlenswert (ab 14 Jahren).

    Empfehlungsschreiben der Jugendmedienkommission, © BMBWFInfo

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