Freigegeben ab 12 Jahren
„Roads“ nimmt sich einiger schwieriger Themen an und erzählt sie recht beiläufig. Was ein älteres Publikum als positiv empfinden wird, weil die Geschichte sehr lebensnah und mit reichlich Platz für eigene Assoziationen gestaltet ist, wird auf Jüngere – so die in der Diskussion mehrfach geäußerte Einschätzung – eher verstörend wirken. Jeder der beiden Protagonisten hat mit meist nur angedeuteten, aber deutlich spürbar belastenden Erfahrungen zu kämpfen. Ihre Aktionen bewegen sich am Rand der Legalität oder sind sogar eindeutig strafbar, ohne dass das wirklich thematisiert oder geahndet würde. Dazu kommen Alkohol- und Drogenmissbrauch. Dass große Teile des Films in der Nacht spielen, unterstreicht sowohl die teilweise Unübersichtlichkeit der Situation als auch die streckenweise schwermütige Stimmung. Die Kommission sprach sich daher mehrheitlich für eine Freigabeempfehlung für Jugendliche ab 12 Jahren aus.
Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBWF – Info
Empfehlenswert als Roadmovie ab 14 Jahren
Die aktuellen Themen Flucht und Flüchtlinge werden in „Roads“ recht ungewöhnlich abgehandelt. Denn der Film wertet nicht und verzichtet darauf die Probleme der beiden Jugendlichen gegeneinander auszuspielen. Die Identitätssuche des Einen steht gleichwertig neben den existentiellen Sorgen des Anderen. Beide werden als sensible junge Männer gezeichnet, die nicht nur einander beistehen, sondern auch den Problemen der Welt mit offenen Augen und Herzen begegnen. Für all das findet „Roads“ schöne Bilder, die von einem tollen, weil ausgesprochen zurückhaltenden Soundtrack begleitet werden. Positiv erwähnt wurde auch das Ende, das realistisch bleibt, aber doch auch ein Stück Hoffnung schenkt. Hervorragend gespielt und authentisch Einblick in schwierige Lebensrealitäten gewährend ist der Film empfehlenswert als Roadmovie für Jugendliche ab 14 Jahren.
Begründung der Jugendmedienkommission, © BMBWF – Info