Krim-Abstimmung: Tag der Entscheidung

Sonntag, 23. März 2014, 12:46 Uhr
Referendum auf der Krim
Referendum auf der Krim

© Wikipedia / User „Russianname“

Am 16. März 2014 waren insgesamt 1.839.466 Wahlberechtigte dazu aufgerufen, ihre Stimme beim „Referendum über den Status der Krim“ abzugeben. 1.536.290 Menschen haben das auch gemacht und mit 97,32 Prozent für eine Angliederung der Krim an Russland gestimmt.

Ablauf der Abstimmung

Insgesamt gab es rund 1.200 Wahllokale, die am Abstimmungstag um 8:00 Uhr ausmachten und um 19:00 geschlossen wurden. Bei allen Wahllokalen waren strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden und viel Sicherheitspersonal wurde eingesetzt. Außerdem gab es in jedem Wahllokal mehrere Beamte, die den reibungslosen Ablauf der Abstimmung sicherstellten.

Jeder Wahlberechtigte bekam im Wahllokal einen Stimmezettel ausgehändigt, auf dem man dann eine von zwei Möglichkeiten auswählen musste. Folgende zwei Möglichkeiten gab es:

  1. Sind Sie für eine Wiedervereinigung der Krim mit Russland mit den Rechten eines Subjekts der Russischen Föderation?
  2. Sind Sie für eine Wiederherstellung der Gültigkeit der Verfassung der Republik Krim von 1992 und für einen Status der Krim als Teil der Ukraine?

Die Texte auf den Stimmzetteln waren übrigens sowohl in Russisch, Ukrainisch und Krimtatarisch aufgeführt. Von vielen außenstehenden Staaten wurde bemängelt, dass es keine Möglichkeit gab, dass alles so bleiben soll, wie es vor der Krise war (also das Verbleiben in der Ukraine ohne Wiederherstellung der Verfassung von 1992).

Der gläserne Wähler?

Die Stimmzettel mussten von den Wählerinnen und Wählern in durchsichtige, gläserne Wahlurnen gegeben werden. Dies wurde von vielen westlichen Staaten kritisiert. Dabei sind die gläsernen Wahlurnen gar nicht das Problem, sondern vielmehr der Umstand, dass die Stimmzettel nicht in einen Umschlag gesteckt wurden und beim Einwerfen in die Wahlurnen so jeder sehen konnte, wofür ein Wähler oder eine Wählerin gestimmt hat – womit das Wahlgeheimnis dahin war.

Das Abstimmungsergebnis

Nach am Abend des Wahltages wurde von Michail Malyschew, dem Leiter der Wahlkommission, ein vorläufiges Ergebnis präsentiert, wonach etwa 95 % der Wählerinnen und Wähler für einen Anschluss der Krim an Russland gestimmt hätten. Später wurde dann das offizielle Endergebnis präsentiert.

Demnach haben auf der Krim 1.233.002 Menschen für und 31.997 gegen einen Anschluss der Krim an Russland gestimmt. Ähnlich sieht es in der Stadt Sewastopol aus, deren Ergebnis unabhängig vom Ergebnis der restlichen Krim ausgewertet wurde. In dieser Stadt haben sich 262.041 Menschen für und 9.250 gegen einen Anschluss an Russland ausgesprochen.

Rechnet man die Ergebnisse zusammen und lässt die ungültigen Stimmzettel weg, kommt man auf ein Ergebnis von 97,32 Prozent für und 2,68 Prozent gegen eine Angliederung der Krim an Russland.

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