Krimeingliederung in Russland

Dienstag, 1. April 2014, 13:48 Uhr
Anschluss der Krim an Russland
Anschluss der Krim an Russland

© SIA Schulbuch InterActive

Nachdem sich eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung der Krim bei einer Volksabstimmung für einen Anschluss an Russland ausgesprochen hatte, hat der russische Präsident begonnen, die Halbinsel in Russland aufzunehmen. Für die Bewohner der Halbinsel bedeutet das, dass es einige Veränderungen für sie geben wird:

  • Der ukrainische Währung Griwna verliert ab 1. Jänner 2016 ihre Gültigkeit, die russische Währung Rubel wird hingegen mit dem Anschluss an Russland zunächst Zweitwährung und ab 2016 alleiniges Zahlungsmittel. Diese Umstellung verursachte eine Reihe von Problemen beispielsweise bei Bankomaten, die erst auf den Rubel umgestellt werden mussten und deshalb für mehrere Stunden ausfielen.
  • Die Öl- und Gaswirtschaft auf der Krim wurden verstaatlicht – das heißt, dass die Unternehmen, die Erdöl oder Erdgas fördern oder verarbeiten nun dem russischen Staat gehörten und die ehemaligen Besitzer ihre Firmen verloren haben.
  • Außerdem wurde die Zeitzone verändert: Während die Uhren in der Ukraine – und damit auch die auf der Krim – bislang im Vergleich zur Mitteleuropäischen Zeit, die bei uns gilt, immer eine Stunde vorgingen (also wenn es bei uns 12:00 Uhr mittags ist, ist es in der Ukraine 13:00 Uhr), wurden sie auf der Krim nun auf die Moskauer Zeit umgestellt, weshalb sie nun um drei Stunden vorgehen (also wenn es bei uns 12:00 Uhr mittags ist, ist es auf der Krim 15:00 Uhr am Nachmittag).
  • Die Soldaten auf der Krim, die bislang Teil der ukrainischen Armee waren, hatten die Möglichkeit, sich entweder An die russische Armee anzuschließen und Russland die Treue zu schwören oder die Krim zu verlassen.

Die Eingliederung der Krim in Russland bedeutet für die Bewohner aber noch viel mehr – sie bekommen einen neuen Pass, einen russischen Pass und außerdem beauftragte der russische Präsident Wladimir Putin das Arbeitsministerium damit, die Pensionen an den russischen Durchschnitt anzupassen, was die Pensionen fast verdoppelt. Des Weiteren hat das russische Finanzministerium angeboten, die Schulden der Krim, die immerhin fast eine Milliarde Euro hoch sind, zu übernehmen.

Wladimir Putin möchte aber noch mehr: So sollen Straßen, Brücken, Schulen, Krankenhäuser und so weiter auf der Krim verbessert werden und zwischen dem russischen Festland und der Stadt Kertsch auf der Krim eine Brücke für Fahrzeuge und Züge über der Meerenge errichtet werden. Das alles wird viele Milliarden Euro kosten – gleichzeitig forderte der russische Energiekonzern Gasprom von der neuen ukrainischen Regierung einen Betrag von über acht Milliarden Euro – denn die Ukraine soll einen Rabatt, den sie die letzten vier Jahre für Erdgaslieferungen von Gasprom bekommen hatte, zurückzahlen. Die Ukraine jedoch weigert sich und erwägt sogar eine Klage vor einem Schiedsgericht in Stockholm gegen den Energiekonzern. Russland ist anderer Meinung, denn der Rabatt wurde der Ukraine nur gewährt, weil Russland einen Militärstützpunkt auf der Krim betreiben durfte – nachdem die Halbinsel jedoch jetzt zu Russland gehöre, gebe es keinen Grund mehr für den Rabatt.

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